Kostenloses Online-Seminar "Wir klären auf – Heizen mit erneuerbaren Energien und die 65%" am 9. April um 18 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Gefahr aus der Wasserleitung durch Blei und Legionellen?

Stand:
Kann das heimische Wasser aus der Leitung durch Blei oder Legionellen belastet sein? Wir geben Tipps zur Wartung von Rohren und Armaturen in den eigenen 4 Wänden.
Altes Rohr in einer Wand

Das Wichtigste in Kürze:

  • Sie sollten die Wasserrohre im Haus und daran angeschlossene Geräte wie Warmwasserbereiter regelmäßig warten lassen.
  • Sind Rohrleitungen im Haus fehlerhaft oder entsprechen nicht der Trinkwasserverordnung, sind Hausbesitzer:innen dafür verantwortlich, nicht Mieter:innen. 
  • Bleirohre sind nur bis 1972 vereinzelt verbaut worden. Häuser ab Baujahr 1973 haben keine Bleileitungen mehr. 
  • Zentrale Warmwasseranlagen in Mehrfamilienhäusern müssen auf Legionellen untersucht werden. 
On

Woher weiß ich, ob Bleirohre im Haus sind?

In Gebäuden, die vor 1973 errichtet wurden, sind vereinzelt immer noch Bleirohre verlegt. Rohre, die den strengen Bleigrenzwert von 0,010 Milligramm pro Liter überschreiten, müssen von Eigentümer:innen ausgetauscht werden. Ab 2028 gilt ein neuer Bleigrenzwert von 0,005 Milligramm pro Liter. Wohnen Sie zur Miete, müssen Sie sich  an Ihre Vermieterin oder Ihren Vermieter wenden. Auch wenn die Einhaltung des Richtwertes kein Problem ist, haben Mieter:innen das Recht, über die Existenz von Bleirohren informiert zu werden.

Wie hoch ist die Gefahr durch Legionellen im Warmwasser?

In Mehrfamilienhäusern mit zentralen Warmwasseranlagen, die über eine Speicherkapazität von mehr als 400 Liter verfügen, muss das Wasser zudem regelmäßig auf Legionellen untersucht werden. Denn die gesundheitsschädlichen Bakterien können bei anfälligen Menschen Lungenentzündungen auslösen.

Vermieter:innen sind verpflichtet, Mieter:innen über die Ergebnisse einer Legionellenprüfung zu unterrichten. Mehrfamilienhäuser, in denen die Wohnungen über einen eigenen Boiler zur Wassererwärmung verfügen, sowie in Zweifamilienhäusern ist eine Gefahr von Legionellen allerdings eher unwahrscheinlich. Einer Überprüfung ist meist nicht erforderlich. Eigentümer:innen sollten jedoch darauf achten, dass Warmwasser im Haus auf 60 Grad Celsius erwärmt wird.

Was muss ich bei Partikelfiltern und Perlatoren beachten?

Rost oder Sandpartikel aus dem städtischen Rohrleitungsnetz können in den Wasserleitungen zu Lochfraß führen oder Armaturen verstopfen. Um dies zu verhindern, ist seit 2012 der Einbau von Partikelfiltern am Hausanschluss Pflicht. Diese Filter sind nicht zu verwechseln mit Schadstofffiltern, die aus Sicht der Verbraucherzentralen unnötig sind.

Die regelmäßige Wartung ist jedoch ein Muss. Partikelfilter ohne automatische Rückspülung müssen zudem regelmäßig gespült werden. Beachten Sie hierbei die Wartungsintervalle des Herstellers.

Gut zu wissen: Fehlt ein Partikelfilter in der Leitung, können es sein, dass Versicherungen bei einem Wasserrohrbruch den Schaden nicht übernehmen. Um eine gute Trinkwasserqualität zu erhalten, sollten zudem die Siebaufsätze an den Wasserhähnen - sogenannte Perlatoren - regelmäßig abgeschraubt und gereinigt werden, am besten mit einer milden Zitronensäurelösung.

Wechseln Sie Rohre nicht selbst

Um zu verhindern, dass ungeeignete Materialien verwendet werden und dadurch eventuelle teure Schäden entstehen, dürfen laut Trinkwasserverordnung nur sachkundige Betriebe im und am Haus an den Rohren Hand anlegen. Der örtliche Wasserversorger gibt hierbei Auskunft darüber, welche Betriebe Rohrleitungen verlegen und warten dürfen.

Wo kann ich Trinkwasser untersuchen lassen?

Auf einer Internet-Liste des Landesamts für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz NRW sind Labore aufgeführt, die seriöse Untersuchungen des Trinkwassers vornehmen. Allerdings bieten nicht alle der aufgelisteten Labore Analysen für Endverbraucher:innen an. Informieren Sie sich daher am besten telefonisch. Auch ein Preisvergleich ist sinnvoll.

Glas unetr laufendem Wasserhahn

Leitungswasser: Fragen und Fakten zu dem idealen Getränk

Hier haben wir zusammengestellt, was man rund ums Trinkwasser wissen und beachten sollte.

Ratgeber-Tipps

Feuchtigkeit und Schimmelbildung
Feuchtigkeit und Schimmel in den eigenen vier Wänden – mittlerweile ganzjährig ein Problem. Durch den extrem feuchten…
Kauf eines gebrauchten Hauses
Die Praxishilfe für Ihren Hauskauf
Wer ein Haus aus zweiter Hand kauft, sollte sein Wunschobjekt ganz genau…
Fachwerkhaus Bauarbeiten

Bundesförderung für effiziente Gebäude (BEG) unterstützt bei der Modernisierung von Häusern (Teil 1)

Wer beim Modernisieren der eigenen vier Wände auf Energieeffizienz achtet, kann Zuschüsse und verbilligte Darlehen vom Staat erhalten, wenn das Gebäude mindestens fünf Jahre alt ist. Die Förderprogramme des Bundes wurden zum Jahresbeginn 2024 erheblich geändert. Gefördert werden sowohl energetische Sanierungsmaßnahmen als auch der Austausch alter Heizungen.
Schmuckbild

Oft ungenau gewogen

Mehrwegnetze für Obst und Gemüse müssen an der Kasse korrekt berücksichtigt werden

Preis-Highlights vor Gericht

Viele Anbieter werben mit reduzierten Preisen, mit sogenannten Preis-Highlights oder mit Tiefstpreis-Garantien. Wann ist so etwas irreführende Werbung oder ein Verstoß gegen die Preisangabenverordnung?
Ein Gerät Healy neben dem Wort Warnung.

Healy: Keine wissenschaftliche Evidenz für Gesundheitsversprechen

Bei den Verbraucherzentralen beschweren sich immer mehr Menschen über das Produkt "Healy". Verkäufer:innen behaupten, das Medizinprodukt würde beispielsweise bei chronischen Schmerzen, Schlafstörungen oder Depressionen helfen. Die Wirksamkeit von "Healy" ist aber nicht wissenschaftlich bewiesen.
Fleisch an der Metzgertheke

Endlich mehr Transparenz in der Fleischtheke?

Verbraucherzentrale überprüft in einer Stichprobe, wie die neue Kennzeichnungspflicht für unverpacktes Fleisch umgesetzt wird.