Die Frage nach dem Nutzertyp ist die wichtigste Entscheidungshilfe. Machen Sie sich möglichst einige Gedanken darüber, wie Sie heute und in der Zukunft fernsehen möchten, wie also Ihre Bedürfnisse nach Medienkonsum in den nächsten Jahren aussehen werden.
Wie möchten Sie in Zukunft fernsehen?
- Reichen Ihnen rund 40 der wichtigsten Fernsehprogramme aus?
- Wohnen Sie abseits der Ballungsräume? Oder werden Sie demnächst aufs Land ziehen?
- Möchten Sie auch auf dem Campingplatz die »Sportschau« nicht verpassen?
- Möchten Sie neben der Rundfunkgebühr keine hohen laufenden Kosten für Ihr Feierabendvergnügen bezahlen?
- Möchten Sie sich, um ein gutes Fernsehbild zu empfangen, nicht um die Empfangsqualität des Senders und die Antennenjustierung kümmern?
- Möchten Sie fremdsprachige Programme sehen?
- Möchten Sie eventuell in nächster Zeit ein Pay-TV-Abonnement (zum Beispiel Sky) abschließen?
- Haben Sie vor, demnächst auch besonders schnell im Internet surfen?
Dies sind Fragen, die ausschlaggebend sein können für die Wahl der zukünftigen digitalen Empfangsart und damit für den Kauf der erforderlichen Set-Top-Box.
Was für oder gegen DVB-T2 HD, Satellit oder Kabel spricht
Reicht Ihnen das Programmangebot von DVB-T2 HD aus, dann spricht viel für das digitale, terrestrische Antennenfernsehen.
Wohnen Sie abseits des Verbreitungsgebietes, dann erkundigen Sie sich, ob das terrestrische-Signal bis zu Ihnen reicht oder ob es einen Kabelnetzbetreiber an Ihrem Wohnort gibt. Andernfalls bleibt nur die Satellitenschüssel.
Sind Sie regelmäßiger Campingurlauber und möchten auch in Ihrem Wohnwagen in den jeweiligen Gebieten nicht mehr als die über DVB-T2 HD ausgestrahlten Programme empfangen, dann eignet sich DVB-T2 HD vielleicht besser als die Satellitenschüssel; denn der Bildempfang über die Antenne lässt sich leichter realisieren. Liegt der Campingplatz jedoch außerhalb des Empfangsgebietes von DVB-T2 HD-, dann müssen Sie sich zwangsläufig für den Satellitenempfang entscheiden.
Wenn Sie möglichst kostengünstig fernsehen möchten, dann empfiehlt sich DVB-T2 HD oder Satellitenfernsehen für Sie eher als ein Kabelanschluss. Die Kabelnetzbetreiber verlangen einen monatlichen Basispreis dafür, dass sie den Anschluss bereit stellen. Bei DVB-T2 HD sind die öffentlich-rechtlichen Sender kostenfrei und unverschlüsselt zu empfangen; die großen Privatsender werden über Pay-TV ausgestrahlt werden. Für die Entschlüsselung sind Kosten von 6,99 Euro pro Monat bzw. 85 Euro pro Jahr fällig.
Wer sich um die Qualität seines Fernsehbilds im Zweifelsfall nicht selbst kümmern will, der ist mit einem Kabelanschluss gut bedient, denn hier liegt das Fernsehsignal in gleichbleibend hoher Qualität vor. Eine Antenne oder Satellitenschüssel muss hier nicht mehr justiert werden.
Fremdsprachige Programme werden über DVB-T2 HD nur zu einem ganz geringen Teil zu sehen sein. Für eine größere Vielfalt von Angeboten ist die Zahl der Übertragungskanäle zu knapp. Wer sich für viele fremdsprachige Programme interessiert, dem bleiben Kabel, Satellit oder IPTV. Selbst aus Ländern außerhalb Europas stehen zahlreiche Programme zur Verfügung. Beim Kabelempfang dagegen trifft der Kabelnetzbetreiber eine Vorauswahl und bildet Programmpakete, die von interessierten Kunden abonniert werden müssen. In solchen Paketen können dann durchaus türkische mit italienischen, russischen, spanischen oder polnischen Programmen zusammengefasst sein.
Das Pay-TV Angebot über DVB-T2 HD wird sich aller Voraussicht nach auf die großen Privatsender beschränken. Das Angebot von Sky wird über DVB-T2 HD nicht zu empfangen sein. Wenn Sie sich einen Receiver (auch: Set-Top-Box) zulegen, dann achten Sie darauf, dass Sie ein Modell mit einem eingebauten oder von außen einzusteckenden CA-Modul auswählen.
Die Abkürzung CA steht für Conditional Access, was mit »bedingter Zugang« übersetzt werden kann. Mit CA-Verfahren verschlüsseln Pay-TV-Anbieter ihre Sendungen, sodass nur Abonnenten die Angebote wahrnehmen können. Der Abonnent bekommt zur Entschlüsselung des Programms eine als Smart Card bezeichnete intelligente Chipkarte, die wiederum nur mit dem Smart-Card-Leser des so genannten CA-Moduls im Receiver gelesen werden kann. Wer besonders schnell im Internet surfen und eine Alternative zum Web-Anschluss über die Telefonleitung haben möchte, dem wird über den digitalen Kabelempfang in Zukunft diese Möglichkeit geboten. Diesen Dienst lassen sich die Kabelnetzbetreiber allerdings auch zusätzlich bezahlen.