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Klartext Nahrungsergänzung informiert

Stand:
Mehr als 25 Millionen Ratsuchende nutzten den Internetauftritt Klartext-Nahrungsergänzung der Verbraucherzentralen seit dem Onlinestart im Januar 2017, über 5 Millionen alleine in 2022.
Löffel mit Pillen
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Die Verbraucheranfragen zeigen: Ein Hauptärgernis sind vollmundige Werbeversprechen bei so manchem Nahrungsergänzungsmittel, insbesondere bei Produkten, die in Online-Shops oder Direktvertrieb angeboten werden. Zunehmend beschweren sich Verbraucher:innen auch über unzulässige Werbeaussagen in den sozialen Medien, z.B. auf Instagram, auf Facebook und über geschlossene Gruppen in Messenger-Diensten. Entgegen übertriebener Behauptungen - auch von Influencer:innen - wie "verschafft massive Muskelzunahme", "Schönheit von innen" oder "Gelenkbeschwerden lösen sich auf" können die Produkte keine Wunder bewirken.

Anders als Arzneimittel dienen Nahrungsergänzungsmittel auch nicht der Vorbeugung oder Behandlung von Erkrankungen. Nahrungsergänzungsmittel sind einfach nur zum Essen da.

Zwei Videos der Verbraucherzentralen räumen am Beispiel von Gelenkmitteln, Sportler- und Anti-Aging-Produkten mit typischen Irrtümern über den Nutzen von Nahrungsergänzungsmitteln auf.

Video: Faltenfrei und Muskeln auf die Schnelle? Nahrungsergänzungsmittel sind keine Wundermittel

Video laden: Erst wenn Sie auf "Inhalte anzeigen" klicken, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt und Daten werden dorthin übermittelt. Hier finden Sie dessen Hinweise zur Datenverarbeitung.

Video: Gelenkbeschwerden ade? Nahrungsergänzungsmittel sind keine Arzneimittel

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Direktvertrieb und Internethandel im Fokus

Die Auswertung der über 3.000 Fragen und Beschwerden an Klartext-Nahrungsergänzung haben gezeigt,  dass bei den Nutzer:innen vermehrter Informationsbedarf zu Produkten aus Direktvertrieb, Internet und Social Media wie Facebook und Instagram besteht. Werden Nahrungsergänzungen im Direktvertrieb – oft von Freunden, Verwandten und Bekannten zuhause oder in persönlichen Chats – angeboten, ist es besonders schwer, rationale unbeeinflusste Überlegungen zur Notwendigkeit derartiger Produkte anzustellen.

Mündliche Werbeaussagen und Empfehlungen der selbstständigen Verkäufer:innen, bei denen es sich oftmals um Laien handelt, sind von den zuständigen Behörden kaum überprüfbar. Darüber hinaus sind Hinweise und Beschwerden zu Internetshops häufig. Seit Portalstart haben die Verbraucherzentralen weit über 300 Anbieter:innen an die zuständigen Lebensmittelüberwachungsbehörden gemeldet. Wie brisant das Thema ist, zeigen die veröffentlichten Warnungen und Untersuchungen  zu riskanten Mitteln mit gefährlichen und zum Teil illegalen Zutaten  oder zu unseriösen Vertriebswegen wie Abo-Fallen. Alleine in 2022 veröffentlichte das Portal fast 70 Warnungen - eine Rubrik, die in 2022 mehr als 80.000mal abgerufen wurde.  Eine erschreckende Bilanz liefern auch immer wieder EU-weite Kontrollen des Online-Handels.

Heilende Wirkungen nicht belegt

Etwa ein Drittel der Ratsuchenden erwartet aufgrund der Werbung und Aufmachung vieler Nahrungsergänzungsmittel, dass diese Produkte krankheitslindernde oder -heilende Wirkungen bieten. Dabei sollen sie lediglich eine unzureichende Versorgung mit Nährstoffen ausgleichen. Das Marketing der Herstellerfirmen verspricht oft mehr als wissenschaftlich belegt werden kann. Auch in puncto Wirkversprechen fallen Online-Shops und Direktvertrieb  - und zuletzt auch immer mehr Influencer:innen - negativ auf. Das zeigen die Marktchecks der Verbraucherzentralen und eine Untersuchung des Chemischen und Veterinäruntersuchungsamts Stuttgart. Dessen Fazit: "Gesundheitsversprechen für Nahrungsergänzungsmittel auf Instagram – häufig abseits der Legalität". Immer häufiger verstecken sich solche verbotenen Aussagen auch in den Produktbewertungen angeblicher Nutzer:innen (Fake-Rezensionen), wie eine kleine Überprüfung  gezeigt hat.