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Unterfüllung: Wie viel erlaubt ist

Stand:
Ein 150-Gramm-Becher Joghurt, eine 500-Gramm-Dose gefüllt mit Keksen - bei Fertigpackungen verlassen sich Verbraucher:innen auf die Nennfüllmenge, die auf der Packung angegeben werden muss. Doch nicht jede Packung hält, was sie verspricht.
Ein Mann schaut die Verpackung von Lebensmitteln

Das Wichtigste in Kürze:

  • Unterfüllung übervorteilt Verbraucher:innen, bestimmte Unterschreitungen der Nennfüllmenge sind aber erlaubt.
  • Nach dem Mittelwertprinzip dürfen Fertigpackungen weniger enthalten, wenn die Menge durch Packungen mit mehr Gewicht ausgeglichen wird.
  • Die Verbraucherzahlen fordern das Mindestmengenprinzip. Dabei muss in jeder Packung mindestens die Menge enthalten sein, die drauf steht.
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Unterfüllung: Hersteller reizen Toleranzgrenzen oft aus

Durch Unterfüllung von Lebensmittelpackungen werden Verbraucher:innen jährlich um Millionen Euro übervorteilt. Allerdings sind gewisse Unterschreitungen der Nennfüllmenge und Schwankungsbreiten vom Gesetzgeber erlaubt.

Diese Toleranzgrenzen, die so genannten zulässigen Minusabweichungen, regelt die Fertigpackungsverordnung. Welche Abweichungen gestattet sind, hängt von der "Nennfüllmenge" ab. Das ist die Menge an Erzeugnis, die auf der Verpackung angegeben ist. Die Füllmenge hingegen ist die Menge, die dann tatsächlich in der Fertigpackung enthalten ist.

Einzelne Packungen dürfen innerhalb der genannten Minusabweichungen weniger enthalten, wenn dies durch andere Packungen mit mehr Gewicht ausgeglichen wird - der Mittelwert muss stimmen.

So dürfen die Mengenangaben bei Fertigpackungen abweichen

Fertigpackungen mit aufgedruckten Mengen zwischen 100 bis 200 Gramm oder Milliliter dürfen 4,5 Prozent weniger enthalten als angegeben.

Bei Fertigpackungen mit einer Nennfüllmenge von 500 bis 1.000 Gramm oder Milliliter duldet das Gesetz, dass bis zu 15 Gramm oder Milliliter fehlen. Beispiel: Istb der 150-Gramm-Becher nur mit 143,25 Gramm Joghurt oder die 500-Gramm-Dose nur mit 485 Gramm Keksen gefüllt, liegt das noch im gesetzlichen Rahmen.

Zwei von 100 Packungen dürfen diese genannten Minusabweichungen zum Zeitpunkt der Herstellung sogar noch unterschreiten. Der Mittelwert muss jedoch auch hier eingehalten werden. Fehlt mehr, spricht man von einer Unterfüllung.

Das fordern die Verbraucherzentralen

Ob der Hersteller die Toleranzgrenzen eingehalten oder die Verpackung gesetzwidrig unterfüllt hat - das können Verbraucher selbst nicht prüfen. Darum fordert die Verbraucherzentrale, dass das Mittelwertprinzip vollständig durch das Mindestmengenprinzip ersetzt wird.

Beim Mindestmengenprinzip muss in jeder Packung mindestens das drin sein muss, was drauf steht. Mit dieser leicht nachvollziehbaren Regelung wäre ein andauerndes Verbraucherärgernis mit einem Schlag vom Tisch und die Eichbehörden könnten wesentlich schneller und problemloser kontrollieren.

Außerdem sollte es den Herstellern von Fertigpackungen dank hochentwickelter Technik und ausgefeilten Abfüllanlagen heute durchaus möglich sein, ihre Produkte mit geringen Schwankungsbreiten abzufüllen.

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