Kostenloses Online-Seminar "Heizlastberechnung, hydraulischer Abgleich, iSfp und Förderung" am 25. November um 17 Uhr. Jetzt hier anmelden.

 

 

Unterfüllung: Wie viel ist erlaubt?

Stand:
Ein 150-Gramm-Becher Joghurt, eine 500-Gramm-Dose gefüllt mit Keksen - bei Fertigpackungen verlassen sich Verbraucher:innen auf die Nennfüllmenge, die auf der Packung angegeben werden muss. Doch nicht jede Packung hält, was sie verspricht.
Ein Mann schaut die Verpackung von Lebensmitteln

Das Wichtigste in Kürze:

  • Bestimmte Unterschreitungen der Nennfüllmenge, die auf der Verpackung angegeben ist, sind erlaubt.
  • Nach dem Mittelwertprinzip dürfen Fertigpackungen weniger enthalten, wenn die Menge durch Packungen mit mehr Gewicht ausgeglichen wird.
  • Die Verbraucherzahlen fordern das Mindestmengenprinzip. Dabei muss in jeder Packung mindestens die Menge enthalten sein, die drauf steht.
On

Unterfüllung: Wenn die Fertigpackung zu leicht ist

Gerade beim Kochen und Backen nach Rezept verlassen sich Verbraucher:innen auf die Füllmengenangabe auf der Verpackung. Dort ist der Inhalt mit 500 Gramm angegeben, die Waage zeigt aber weniger an. Ist das rechtens? Ja, denn gewisse Unterschreitungen der Nennfüllmenge und Schwankungsbreiten sind vom Gesetzgeber erlaubt.

Diese Toleranzgrenzen, die so genannten zulässigen Minusabweichungen, regelt die Fertigpackungsverordnung. Welche Abweichungen gestattet sind, hängt von der "Nennfüllmenge" ab. Das ist die Menge an Erzeugnis, die auf der Verpackung angegeben ist. Die Füllmenge hingegen ist die Menge, die dann tatsächlich in der Fertigpackung enthalten ist.

Einzelne Packungen dürfen innerhalb der genannten Minusabweichungen weniger enthalten, wenn dies durch andere Packungen mit mehr Gewicht ausgeglichen wird - der Mittelwert muss stimmen.

So dürfen die Mengenangaben bei Fertigpackungen abweichen

Fertigpackungen mit aufgedruckten Mengen zwischen 100 bis 200 Gramm oder Milliliter dürfen 4,5 Prozent weniger enthalten als angegeben.

Bei Fertigpackungen mit einer Nennfüllmenge von 500 bis 1.000 Gramm oder Milliliter duldet das Gesetz, dass bis zu 15 Gramm oder Milliliter fehlen. Beispiel: Ist der 150-Gramm-Becher nur mit 143,25 Gramm Joghurt oder die 500-Gramm-Dose nur mit 485 Gramm Keksen gefüllt, liegt das noch im gesetzlichen Rahmen. Beim Selberwiegen zu Hause gilt: Haushaltswaagen können nur Hinweise liefern, da diese zu ungenau sind und nur als grobe Schätzung angesehen werden.

Zwei von 100 Packungen dürfen die genannten Minusabweichungen zum Zeitpunkt der Herstellung sogar noch unterschreiten. Das Doppelte der gesetzlich geduldeten Abweichungen wird hier toleriert. Der Mittelwert muss jedoch auch hier eingehalten werden. Fehlt mehr, spricht man von einer Unterfüllung.

Video: Weniger drin, als draufsteht: Darf das sein?: Erst wenn Sie auf "Inhalte anzeigen" klicken, wird eine Verbindung zu YouTube hergestellt und Daten werden dorthin übermittelt. Hier finden Sie dessen Hinweise zur Datenverarbeitung.

Das fordern die Verbraucherzentralen

Ob der Hersteller die Toleranzgrenzen eingehalten oder die Verpackung gesetzwidrig unterfüllt hat - das können Verbraucher:innen selbst nicht prüfen. Darum fordert die Verbraucherzentrale, dass das Mittelwertprinzip vollständig durch das Mindestmengenprinzip ersetzt wird.

Beim Mindestmengenprinzip muss in jeder Packung mindestens das drin sein, was drauf steht. Mit dieser leicht nachvollziehbaren Regelung wäre ein andauerndes Verbraucherärgernis mit einem Schlag vom Tisch und die Eichbehörden könnten wesentlich schneller und problemloser kontrollieren.

Außerdem sollte es den Herstellern von Fertigpackungen dank hochentwickelter Technik und ausgefeilten Abfüllanlagen heute durchaus möglich sein, ihre Produkte mit geringen Schwankungsbreiten abzufüllen.

Ratgeber-Tipps

Das Vorsorge-Handbuch
Wer sich wünscht, selbstbestimmt zu leben und Entscheidungen zu treffen, und sich wünscht, das auch am Lebensabend zu…
Fit und gesund - für Frauen ab 50
Menopause, Knochenhaushalt, Nährstoffbedarf, Ernährung, knackende Knochen - der Körper von Frauen ab 50 ist vielen…
genau genommen Podcast Logo (Verbraucherzentrale)

Podcast: Ärger mit Post- und Paketsendungen

Ein Paket oder Brief - unendlich viele Möglichkeiten, was beim Versand schiefgehen kann. Glücklicherweise lassen sich die meisten Probleme mit verspäteter und verlorener Post lösen. Wir verraten, in welchen Fällen die Verantwortung hierfür beim Anbieter liegt und wann Sie selbst aktiv werden müssen.
Zwei Beispiele aus der Rewe-App

Gericht untersagt Rewe irreführende Rabatt-Werbung

Das Landgericht Köln verpflichtet Rewe zu mehr Transparenz bei Bonus-Angeboten in seiner App.
Schmuckbild

So passt die Heizung perfekt zum Bedarf – und senkt die Kosten

Die Heizung läuft, doch Ihre Räume sind oft zu kalt? Dann lohnt sich ein Blick auf die Heizungsregelung, denn diese ist häufig nicht optimal eingestellt.
Logo des Podcasts "genau genommen" mit der Illustration einer Frau

Podcast: Vorsicht vor Haustürgeschäften!

Eine lohnende Investition, ein spannendes Abonnement, eine dringend nötige Dienstleistung - zwischen Tür und Angel wird Verbraucherinnen und Verbrauchern so manches gute Geschäft versprochen. Doch in aller Regel ist es ratsam, auf das Klingeln eines Vertreters vor der Haustür nicht zu reagieren.
Mann bekommt Haarentfernung mit Laser auf Rücken

Dauerhafte Haarentfernung: Vorsicht vor teuren Verträgen

Derzeit erhält die Verbraucherzentrale häufiger Beschwerden über Verträge für dauerhafte Haarentfernung. Manche bereuen den Vertrag, andere können die hohen Kosten – teils über 10.000 Euro – nicht bezahlen. Da die Verträge in der Regel vor Ort geschlossen werden, gibt es kein Widerrufsrecht.