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Hype um Debitkarte von Trade Republic: Was ist dran?

Stand:
Über eine Million Interessierte standen zu Anfang 2024 angeblich auf einer Warteliste, um die neue Debitkarte von Trade Republic zu ergattern. Wir erklären, was hinter dem Hype steckt und worauf Verbraucher:innen achten sollen.
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Das Wichtigste in Kürze

  • 4 Prozent Zinsen auf bis zu 50.000 Euro sind derzeit ein guter Zins, allerdings unterliegt die Einlage möglicherweise nicht der deutschen Einlagensicherung.
  • Unter bestimmten Umständen erhalten Sie einen Saveback Bonus in Höhe von bis zu 15 Euro monatlich.
  • Auch andere Banken bieten zumindest neuen Kunden hohe Zinsen oder locken mit Cashback, Paypal Punkten oder Tankrabatten bei Nutzung der Kartenzahlung.
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Trade Republic ist eine Bank, die sich auf die preiswerte Abwicklung von Wertpapierorders spezialisiert hat. Aktuell wirbt sie für ihre neue Bezahlkarte mit „1 Prozent Saveback auf Deine Kartenausgaben in deinen Sparplan“ und „4 Prozent Zinsen auf Dein Cash“. Was von dem Angebot zu halten ist und warum die Verbraucherzentrale die ursprüngliche Werbung kritisiert hatte.  

Was von dem Angebot zu halten ist

Zinsvergleiche zeigen: ein Zinssatz von 4 Prozent für eine täglich verfügbare Einlage ist derzeit ein guter Zins. Allerdings müssen Interessierte die Möglichkeit hinnehmen, dass Ihre Einlage nur über die irische oder französische Einlagensicherung abgesichert ist. Wer hohen Wert auf Sicherheit legt, dem raten wir, auf eine deutsche Einlagensicherung zu achten. Im Übrigen ist der Abstand des Zinssatzes zu anderen Offerten so groß auch wieder nicht.

Beachten Sie beim Zinsvergleich, dass gute Zinskonditionen regelmäßig ein paar Haken haben. Häufig werden nur neuen Kunden besonders hohe Zinsen geboten und der Zeitraum der Zinsaktion ist oft begrenzt. Bei Trade Republic ist dies aktuell nicht der Fall, wobei Trade Republic natürlich wie jede andere Bank auch den Zinssatz für täglich verfügbare Einlagen jederzeit ändern kann.

Eine kostenlose Debitkarte bieten heutzutage nahezu alle größeren Online Banken an, wenngleich auch hier meist einige Bedingungen wie ein regelmäßiger Geld- oder Gehaltseingang erfüllt sein müssen. Bei Trade Republic ist nur die virtuelle Karte kostenlos, die Plastikkarte kostet einmalig 5 Euro und die Ausführung als „Spiegelkarte“, eine optische Spielerei, bei der man sich in der Karte spiegeln kann, sogar 50 Euro. Auch werden ETF Sparpläne bei diversen Banken heutzutage ohne Orderprovision angeboten.

Zum Saveback: Wer sowieso einen Sparplan anlegen möchte, kann von dem Angebot von Trade Republic profitieren und den einen oder anderen Euro monatlich zusätzlich sparen. Andere Banken bieten andere Bonifikationen, von Cashback bei Käufen in Partnershops über Payback Punkte bis zu Tankrabatten. Die Banken geben hier nur einen Teil der Erlöse weiter, die sie vom Handel kassieren, wenn Verbraucher:innen mit Karte bezahlen.

Warum die Verbraucherzentrale Trade Republic abgemahnt hatte

Jeder kennt die Sternchen in der Werbung. So ein Sternchen ist ein sicherer Hinweis: „Achtung, es gibt da ein paar Einschränkungen“. Trade Republic hatte Anfang 2024 zunächst ohne das Sternchen für 4 Prozent Zinsen und 1 Prozent Saveback geworben, Einschränkungen gab es trotzdem. Diese wurden aber nicht direkt in der Werbung erläutert, sondern erst in den Allgemeine Geschäftsbedingungen sowie den „Häufigen Fragen“ auf der Internetseite der Bank. Solche Einschränkungen sind natürlich zulässig, aber es muss schon in der Werbung erkennbar darüber informiert werden. Wenn nicht, klingt das Angebot verlockender, als es tatsächlich ist und täuscht Verbraucher:innen über den Umfang oder Inhalt der versprochenen „Geschenke“. Das fanden wir irreführend, weshalb wir rechtliche Schritte gegen die Werbung eingeleitet hatten. Außerdem: Lebensrealität ist, dass nicht jeder vor Vertragsschluss das gesamte Kleingedruckte auf Fallstricke hin studieren wird geschweige denn möchte. An die üblichen Gepflogenheiten für Marketingaktionen zur Kundengewinnung muss sich auch Trade Republic halten.

Nach unserer Abmahnung gab Trade Republic die geforderte Unterlassungserklärung ab und ergänzte die Werbung. Die Interessierten können jetzt rascher erkennen, dass es die 4 Prozent Zinsen nur bis 50.000 Euro Guthaben gibt. Auf die wesentlichen Bedingungen des Saveback weist Trade Republic nun in der Werbung hin. Zuvor musste man auf der Internetseite ans Ende herunterscrollen, auf „Rechtliches“ und dann auf „Kundenvereinbarung“ klicken. Dort konnte man dann auf Seite 68 von 70 die Details zum Saveback nachlesen:

„Wer mit der Debitkarte im Handel bezahlt, erhält ein Prozent des Umsatzes erstattet. Die Erstattung geht auf einen Sparplan, der zuvor mit mindestens 50 Euro monatlich anzulegen ist. Nicht für jede Nutzung der Debitkarte wird der Saveback gewährt, die Bonifikation ist auf 15 Euro monatlich begrenzt und kann jederzeit mit Frist von zwei Wochen gekündigt werden.“

 

Sparkasse KölnBonn: Vergleich beendet Verfahren

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Netflix hat in den letzten Jahren mehrfach die Abo-Preise erhöht – von 11,99 Euro auf bis zu 17,99 Euro monatlich. Das Landgericht Köln hat in einem Fall nun entschieden: Die Preiserhöhungen waren unwirksam. Millionen Betroffene können nun versuchen, zu viel gezahlte Beiträge zurückzufordern.