Das Wichtigste in Kürze
- Problematisch ist ein unübersichtlicher und unregulierter Markt mit verschiedenen Systemen, die nicht miteinander kompatibel sind
- Häufig finden sich Daten auf ausländischen Servern wieder und können zur Ausspähung genutzt werden
Bequem und alltagserleichternd sollen smarte Geräte sein. Ist die Anschaffung mittlerweile recht kostengünstig, bergen diese Systeme aber auch Risiken.
Unter Smart Home versteht man technische Verfahren, Systeme und Dienste in der Wohnung und der Wohnumgebung, die auf vernetzten Geräten und automatisierbaren Abläufen basieren und so zur Erhöhung der Wohn- und Lebensqualität, der Sicherheit, sowie zur Steuerung der Energienutzung – und damit zur Einsparung beitragen sollen.
Smarte Anwendungen finden sich im Haushalt in der Lichtsteuerung, energetischen Systemen (Heizung und Rollläden), elektrischen Haushaltshilfen (Putzroboter, Spül- und Waschmaschinen, Kühlschränken mit Bestellfunktion) oder Gartenhilfen (Mähroboter, Rasensprenger), im Multimediabereich (TV, PC, Stereoanlage) sowie in Sicherheitssystemen (Alarmanlage, Schließsysteme, Garage).
Die Höhe der Anschaffungskosten richtet sich danach, ob Smart Home-Anwendungen über ein geschlossenes System oder über eine nachträglich eingesetzte Plug-and-Play- Installation laufen sollen. Geschlossene Systeme kosten meist mehrere Tausend Euro, da eigene Kabel im Haushalt verlegt werden müssen. Plug-and-Play-Geräte sind flexibler einsetzbar und kosten meist nur wenige Hundert Euro. Da diese über WLAN kommunizieren und per Internet angewählt werden können, sind sie jedoch deutlich störungsanfälliger und unsicherer.
Alle Systeme haben neben einer zentralen Steuerungseinheit verschiedene Sensoren. Bei ferngesteuerten Systemen wird zusätzlich eine Internetanbindung benötigt. Problematisch ist derzeit ein recht unübersichtlicher und unregulierter Markt mit verschiedenen Systemen, welche nicht miteinander kompatibel sind. Insofern bestehen auch keine einheitlichen Sicherheitsstandards. Auch regelmäßige wichtige Softwareupdates werden oft nicht oder nur eingeschränkt angeboten. Bequem und alltagserleichternd sollen smarte Geräte sein. Ist die Anschaffung mittlerweile recht kostengünstig, bergen diese Systeme aber auch Risiken.
Haftungstechnisch problematisch ist auch, wenn Haushaltshelfer selbstständig und nicht immer im Sinne des Verbrauchers handeln. Auch elektronische Helfer wie Alexa, Siri und Co. zählen zu den smarten Geräten und finden sich in immer mehr Haushalten. Dennoch ist bei vielen smarten Geräten Vorsicht geboten: Zur Kommunikation der Geräte untereinander und der Steuerung aus der Ferne benötigen die Geräte verschiedene Sensoren (unter anderem auch Kameras und Mikrofone) und sammeln sehr viele persönliche Daten der Bewohner. Diese Daten wiederum sind oft sehr ungeschützt, finden sich häufig auf ausländischen Servern und können von Unbefugten zur Ausspähung der eigenen Lebensgewohnheiten genutzt werden.