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App-Test »Meine Umwelt«: Regional und rundum informiert

Stand:
Wissen ist neben dem (grünen) Gewissen die wichtigste Zutat, um sich im Alltag gegen den Klimawandel zu engagieren. Und ersteres bietet die App "Meine Umwelt" zuhauf, informiert sie doch ständig aktualisiert zum Zustand der Umwelt, die uns umgibt.
Illustration einer Standortmarkierung mit grünem Blatt als Logo der App "Meine Umwelt"

Meine Umwelt will nicht zu Maßnahmen für ein nachhaltigeres Leben motivieren oder gesellschaftspolitisches Engagement fördern, sondern vor allem eines sein: praktisch.  Der Name der App ist also wörtlich zu verstehen. Verbraucherinnen und Verbraucher in Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachen-Anhalt und Thüringen können sich über aktuelle Pegelstände, die Luftqualität und Waldbrandgefahr in ihrer Region informieren. Möchten sie die Informationen der Behörden durch eine eigene Messung oder Beobachtung ergänzen, können sie eine entsprechende Meldung erstellen und an die zuständigen Stellen weiterleiten. Eine interaktive Umweltkarte informiert zudem über Bewirtschaftung, Schutzgebiete, Artenvielfalt und vieles mehr in der Umgebung. 

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Name: Meine Umwelt
Anbieter: Umweltministerium Baden-Württemberg (umweltportal.baden-wuerttemberg.de) u.a.
Kategorie: Umweltratgeber
Zielgruppe: Erwachsene
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: kostenlos
Links: Apple App Store | Google Play Store

Datensparsam durch die (Um)welt

Um mit Meine Umwelt alle möglichen Naturphänomene in der Region zu entdecken, ist weder ökologisches noch geographisches Vorwissen nötig. Eine Angabe des Bundeslandes genügt, um über die wichtigsten Neuigkeiten in Sachen Hochwasser, Luftbelastung oder Waldbrände in der eigenen Region informiert zu sein. Wer genauere Angaben wünscht, kann sich von der App auf Wunsch orten lassen. Kritische oder gar gefährliche Werte signalisiert Meine Umwelt durch eine farbliche Kennzeichnung in gelb, orange oder rot. Persönliche Angaben müssen nur dann gemacht werden, wenn man selbst eine Meldung machen möchte. Allerdings ist die App auch an dieser Stelle genügsam: Die Nennung des Vor- und Nachnamens sowie einer Kontaktmöglichkeit per E-Mail genügt. Davon abgesehen glänzt das gemeinnützige Angebot mit Kosten- und Werbefreiheit sowie verbraucherfreundlichen Datenschutzaspekten und Nutzungsbedingungen. Pushnachrichten sind standardmäßig deaktiviert. Der Startbildschirm lässt sich durch beliebige Anordnung sowie Ein- und Ausblendung der Themenkacheln individuell gestalten.

"Welche Farbe hatten nochmal die Windräder?" 

In Zeiten der durch den Klimawandel bedingten Wetterextreme, die auch in Deutschland zunehmen, erfüllt Meine Umwelt als eine Art Nachrichtenticker zu potentiell gefährlichen Wetter- und Umweltmeldungen eine wichtige Funktion. Zugunsten größtmöglicher Transparenz steht hinter jedem in der App angezeigtem Pegelstand oder dem Grad der Luftbelastung durch Ozon und Feinstaub ein Link zur relevanten Messstation mit weiterführenden Informationen. Hinweise zur Waldbrandgefahr stammen von den lokalen Behörden. Dazu gibt es die jeweils monatsaktuellen Klimadaten als 30-jähriges Mittel. Jenseits des Startscreens wartet eine interaktive Landkarte darauf, personalisiert zu werden. Dafür können durch Fingertipp auf den Menüpunkt "Themenauswahl" eigene Interessen ausgewählt werden. Das Themenspektrum ist groß und reicht von Abfalldeponien bis zu Wasserschutzgebieten. Geschützte Landschaften, Seen und Landstriche mit bemerkenswerten Artenfunden gibt es ebenso zu entdecken wie potentiell gefährliche Seuchengebiete, die es zu meiden gilt.

Jede Themenkategorie hat ihre eigene Erkennungsfarbe. Diese sollte man sich gut merken, denn ansonsten geht die Übersicht in der Kartenanzeige schnell verloren. Zu guter Letzt ermöglicht Meine Umwelt, ausgewählte Umweltmeldungen an die verantwortlichen Stellen zu übermitteln. Das Meldeangebot unterscheidet sich dabei je nach Bundesland. Während man in Brandenburg nur die Sichtung weniger Tier- und Pflanzenarten erfassen und weiterleiten kann, können in Thüringen zusätzlich Müllfunde, Lärmbelästigung, sonstige Verunreinigungen und hohe Pegelstände gemeldet werden. Die Meldung geht intuitiv leicht von der Hand, der Upload dazugehörigen Foto- oder Videomaterials erfordert eine Kamera- oder Mediathekenfreigabe.

 

Screenshots verschiedener Funktionen der App "Meine Umwelt"
Je nach Bundesland bietet schon der Startscreen wichtige Umwelt-News aus der Region (Abb.1.). Die Kartenansicht lässt sich durch eine persönliche Themenauswahl individualisieren (Abb.2&3). Meldungen zu Artenfunden, Verschmutzungen oder bedenklichen Pegelständen sind über "Meine Umwelt" ebenfalls möglich (Abb.4). (Quelle: Screenshots)

Fazit

Im Gewand einer praktischen App mit tagesaktuellen Umweltwarnungen sensibilisiert Meine Umwelt zugleich für die unzähligen Faktoren, die Flora, Fauna und Mensch zusammenhalten. Einige Funktionen und Inhalte unterscheiden sich, je nachdem, ob man die App in Baden-Württemberg, Brandenburg, Sachen-Anhalt oder Thüringen nutzt. Unabhängig vom Standort bietet sie aber ein attraktives Informationsangebot, das zumindest aus Verbraucherschutzsicht keine Kritikpunkte bietet.

Handhabung4 Sterne
Spaß1 Stern
Mehrwert4 Sterne
Motivation3 Sterne
Datensparsamkeit5 Sterne
Gesamtwertung4 Sterne

Diese App-Rezension entstand im Rahmen des zum 31. Dezember 2024 beendeten Projekts "Smart fürs Klima", gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Verbraucherschutz und nukleare Sicherheit (BMUV). Ziel des Projekts war die Prüfung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutz-Apps auf Verbraucherschutzaspekte sowie ihre Eignung als Unterstützung für umweltbewusstes Alltagsverhalten. Weitere Testberichte finden Sie unter www.verbraucherzentrale.de/climapps/archiv.

Förderhinweis BMUV

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