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Strom und Gas: Unzulässige Anbieter-Methoden

Stand:
Zweifelhafte Preiserhöhungen, explodierende Abschläge oder ein plötzliches Ende der Belieferung: Einige Anbieter von Strom oder Gas sind nicht zimperlich im Umgang mit ihren Kund:innen. Wir zeigen die häufigsten Vorgehensweisen – und was Sie dagegen tun können.
Stromzähler in schneller Bewegung

Das Wichtigste in Kürze:

  • Einige Strom- und Gasanbieter haben in letzter Zeit ihren Kund:innen mitgeteilt, dass sie trotz laufender Vertragsverhältnisse die Belieferung einstellen werden.
  • Es handelt sich unserer Einschätzung nach um Kündigungen, da klar zum Ausdruck gebracht wurde, dass der Vertrag beendet werden soll.
  • Für Betroffene heißt dies: Eine unwirksame Kündigung verbunden mit einer Belieferungseinstellung kann zu einem Schadensersatzanspruch führen, weil der Anbieter seine vertraglichen Pflichten nicht eingehalten hat.
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Aktuell erhalten wir viele Anfragen zu Anbieterschreiben, in denen von "Erhöhung monatlicher Zahlbeträge", der "Bestätigung der Sonderkündigung" und "Reduktionsrabatt" die Rede ist. Unsere Einschätzungen dazu lesen Sie in diesen FAQ.

Belieferungsstopps

Einige Strom- und Gasanbieter haben in letzter Zeit ihren Kund:innen mitgeteilt, dass sie trotz laufender Vertragsverhältnisse die Belieferung einstellen werden. Zahlreiche der Verbraucherzentrale vorliegende Beispiele zeigen dabei die gleichen Merkmale: Die konkreten Gründe werden nicht genannt, zudem wird nicht ausdrücklich das Belieferungsverhältnis gekündigt bzw. überhaupt der Begriff "Kündigung" verwendet. Dennoch handelt es sich unserer Einschätzung nach um Kündigungen, da klar zum Ausdruck gebracht wurde, dass der Vertrag beendet werden soll.

Die Berechtigung für eine außerordentliche Kündigung liegt in der Regel allerdings nur vor, wenn ein Grund vorliegt, für den die Kund:innen die Verantwortung tragen – was in den beobachteten Fällen in aller Regel nicht der Fall war. Für Betroffene heißt dies: Eine unwirksame Kündigung verbunden mit einer Belieferungseinstellung kann zu einem Schadensersatzanspruch führen, weil der Anbieter seine vertraglichen Pflichten nicht eingehalten hat.

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Podcast: Das Wichtigste zum Nachhören

Was ist überhaupt eine Preiserhöhungsmitteilung? Wie muss ich reagieren? Was mache ich, wenn mein Energielieferant in Insolvenz geht? Und wie finde ich am besten einen neuen Anbieter?

Bei außergewöhnlich hohen Energiekosten stellen sich uns diesen Winter viele neue Fragen. Wir liefern die antworten.

Der Podcast ist im Rahmen eines vom Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz geförderten Projekts entstanden.

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Unzulässige Preiserhöhungen

Anbieter dürfen die Preise grundsätzlich erhöhen, wenn Kostenfaktoren ansteigen und eine Preiserhöhung nicht vertraglich ausgeschlossen wurde. Aber längst nicht jede Preiserhöhung ist zulässig: Bisweilen informieren Anbieter ihre Kund:innen nicht richtig, gar nicht oder zumindest nicht rechtzeitig. Oder die AGB sehen Preisänderungen vor, die Klausel darin ist aber unwirksam – und somit auch die darauf beruhende Preiserhöhung.

Zudem kommt es nicht selten vor, dass die entscheidende Information im Anschreiben zwischen vermeintlicher Werbung regelrecht versteckt oder auf andere Weise verschleiert wurde. Daher sollten Sie im Falle einer Preisänderung stets Ihre Unterlagen bzw. die Mitteilung des Versorgers genau prüfen. Und generell gut zu wissen: Sie haben in der Regel bei jeder Preisänderung ein Sonderkündigungsrecht.

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Überzogene Abschlagszahlungen

Mitunter kommt es vor, dass Anbieter einen deutlich zu hohen Abschlag fordern und diese Taktik nutzen, um sich einen zinslosen Kredit zu verschaffen. In manchen Fällen wird dazu der Verbrauch nicht abgelesen, sondern sehr großzügig geschätzt. Schätzungen des Stromverbrauchs sind aber nur in wenigen Fällen zulässig – dies gilt aus Sicht der Verbraucherzentrale auch, wenn ein Sondervertrag vorsieht, dass eine Schätzung immer möglich sein soll. Vor allem aber: Abschläge müssen den letzten Jahresverbrauch widerspiegeln oder sich an vergleichbaren Kunden orientieren. Passen Ihre Abschläge nicht, fordern Sie bei Ihrem Energieanbieter eine Anpassung ein.

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So wechseln Sie Ihren Strom- oder Gasanbieter

Der Anbieterwechsel ist einfach und läuft meist reibungslos. Ein passendes Angebot zu finden, ist trotzdem nicht immer leicht. Wie Sie Ihren Strom- oder Gasanbieter wechseln, haben wir in einem eigenen Artikel beschrieben.

 

Preisschock am Energiemarkt: vzbv fordert die Bundesregierung auf, zu handeln

Die Energiepreise steigen, und mit ihnen auch die Anzahl an Beschwerden zu Energieversorgern, die beim Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) eingehen. Verbraucher:innen berichten vermehrt von

  • der Einstellung der Belieferung,
  • beendeten Verträgen,
  • Preiserhöhungen und gestiegenen Abschlägen.

Gerade während der Corona-Pandemie steigt aber teils der Energiebedarf in den Haushalten. Damit die steigenden Preise nicht zu Energieschulden führen, fordert der vzbv die Bundesregierung auf, zu handeln.

Stift und Münzen liegen auf einer Stromrechnung.

Strom, Gas, Heizöl – Tipps und Hilfen rund um Ihre Energieverträge

Den Stromanbieter wechseln oder ein Problem mit dem Gasanbieter lösen? Unsere Übersicht rund um Energieverträge hilft weiter. Prüfen Sie Rechnungen, Preiserhöhungen, Boni und Guthabenauszahlungen. Finden Sie günstige, faire Tarife. Setzen Sie bei Problemen Ihre Rechte durch.

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Gratis-Glasfaser gegen Zahlungsdaten: Giga Fiber abgemahnt wegen Werbung

Schnelles Internet dank Glasfaser-Anschluss ganz ohne Kosten? Damit wirbt der Anbieter Giga Fiber. Als Bedingung nennt er, dass Sie regelmäßige Zahlungen wie Miete, Mobilfunkrechnung und sogar Kredittilgung über einen noch unbekannten Dienstleister abwickeln sollen.
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Ausblick 2024: Änderungen im Energiebereich (Teil 1)

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Verbraucherzentrale Bundesverband: Sammelklage gegen ExtraEnergie

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) verklagt den Anbieter ExtraEnergie. Es geht um enorme Preiserhöhungen um häufig mehr als 100 Prozent. Mit der Sammelklage will der vzbv Rückzahlungen für Kund:innen erreichen. Es ist die vierte Sammelklage innerhalb weniger Wochen.
genau genommen Podcast Logo (Verbraucherzentrale)

Podcast: Ärger mit Post- und Paketsendungen

Ein Paket oder Brief - unendlich viele Möglichkeiten, was beim Versand schiefgehen kann. Glücklicherweise lassen sich die meisten Probleme mit verspäteter und verlorener Post lösen. Wir verraten, in welchen Fällen die Verantwortung hierfür beim Anbieter liegt und wann Sie selbst aktiv werden müssen.
Eine person hält einen Ausweis vor einen Computer mit einer Frau mit Lupe. Daneben das Wort Warnung in einem Ausrufezeichen.

Video-Ident-Verfahren: Warnung vor Missbrauch

Mitarbeitende von betrügerischen Trading-Plattformen überreden Verbaucher:innen, an Video-Ident-Verfahren teilzunehmen. Auf dieser Basis und weiterer persönlicher Daten und Dokumente haben sie heimlich einen Kredit bei einer Bank beantragt. Wie schützen Sie sich und was können Sie tun?