Kostenloses Online-Seminar "Genießen statt wegwerfen - Lebensmittelverschwendung stoppen" am 16. Oktober um 18 Uhr. Jetzt hier anmelden.

Synthetische oder natürliche Mikronährstoffe?

Stand:
Wie werden synthetische Nahrungsergänzungsmittel vom Körper aufgenommen? Wie kann man synthetische von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln unterscheiden? Kann eine Überdosierung schädlich sein?
Off

Frage

Wie werden synthetische Nahrungsergänzungsmittel vom Körper aufgenommen? Wie kann man synthetische von natürlichen Nahrungsergänzungsmitteln unterscheiden? Kann eine Überdosierung schädlich sein?

Antwort

Bei den meisten Nahrungsergänzungsmitteln handelt es sich um synthetisch erzeugte Präparate, wie zum Beispiel bei der Vielzahl von Vitamin- und Mineralstofftabletten. Synthetisch erzeugte Vitamine und Mineralstoffe unterscheiden sich nicht in ihrer chemischen Struktur von den in Lebensmitteln natürlich vorkommenden Nährstoffen (Ausnahme Vitamin E). Der Körper kann daher zunächst nicht zwischen synthetisch hergestellten und in Lebensmitteln vorkommenden Mikronährstoffen unterscheiden. Allerdings kann die Aufnahmefähigkeit (Bioverfügbarkeit) in der Tat unterschiedlich sein.

Synthetisch hergestellt sind die Mikronährstoffe meist wesentlich besser verfügbar, da sie isoliert vorliegen. Beispielsweise liegt die Bioverfügbarkeit von Carotin-Präparaten (eine Vorstufe von Vitamin A) bei 50 % und mehr, während sie bei Lebensmitteln zwischen 5 % (Spinat) und 26 % (gekochte Karotten) liegt. Das liegt vor allem an der komplexeren Bindung der Nährstoffe im Lebensmittel: Sie müssen zunächst gespalten oder anders für den Körper zugänglich gemacht werden.

Entscheidend ist jedoch, dass die Mikronährstoffe nie isoliert vorkommen. Erst das komplexe Zusammenspiel der natürlich vorkommenden Vitamine, Mineralstoffe und der zahlreichen Begleitstoffe, wie zum Beispiel der sekundären Pflanzenstoffe, macht die eigentliche gesundheitsfördernde Wirkung aus.

Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten hochdosiert isolierte Vitamine und Mineralstoffe, was die Gefahr einer Überdosierung erhöht. Außerdem kann die Aufnahme von synthetisch hergestellten Präparaten sogar gesundheitlich gefährlich sein: Beispielsweise haben Raucher ein höheres Risiko für Lungenkrebs, wenn sie regelmäßig Beta-Carotin einnehmen. Stammt Beta-Carotin aus natürlichen Quellen wie Obst oder Gemüse wurde diese Beobachtung bisher nicht gemacht.

Um die Frage des Ursprungs von Vitaminen und Mineralstoffen in Nahrungsergänzungsmitteln zu klären, hilft ein Blick auf die Zutatenliste: Synthetisch erzeugte Vitamine und Mineralstoffe stehen in der Zutatenliste meist mit ihrem Namen, wie z.B. Vitamin C/Ascorbinsäure. Handelt es sich um einen Nährstoff, der natürlichen Ursprungs ist, steht der Name des Lebensmittels auf der Verpackung, z.B. Fruchtpulver. Zu beachten ist, dass Produkte mit Pflanzenpulver, Fruchtextrakten und Co. häufig zusätzlich synthetische Mikronährstoffe enthalten.

 

Weiterführende Links:

Natürlich, synthetisch oder gentechnisch - so werden Vitamine produziert

Bio-Nahrungsergänzungsmittel

Rein pflanzlich heißt nicht immer harmlos

genau genommen Podcast Logo (Verbraucherzentrale)

Podcast: Ärger mit Post- und Paketsendungen

Ein Paket oder Brief - unendlich viele Möglichkeiten, was beim Versand schiefgehen kann. Glücklicherweise lassen sich die meisten Probleme mit verspäteter und verlorener Post lösen. Wir verraten, in welchen Fällen die Verantwortung hierfür beim Anbieter liegt und wann Sie selbst aktiv werden müssen.
Schmuckbild

Gut vorbereitet in die Heizsaison: Tipps für den sicheren Start in den Winterbetrieb

Die kalte Jahreszeit steht vor der Tür und mit ihr beginnt die Heizperiode. Damit Heizungsanlagen zuverlässig und effizient durch den Winter kommen, sollten Eigentümer:innen und Mieter:innen rechtzeitig einige wichtige Vorkehrungen treffen. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg empfiehlt eine Kombination aus Wartung, Optimierung und bewusstem Nutzerverhalten, um Komfort zu sichern und Energiekosten zu senken.
Schmuckbild

Aktionswoche "Zu gut für die Tonne"

Vom 29. September bis zum 6. Oktober findet die jährliche Aktionswoche „Zu gut für die Tonne!“ des Bundesministeriums für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat (BMLEH) statt. Im Rahmen dieser Aktionswoche bietet die Verbraucherzentrale Baden-Württemberg einen interaktiven Aktionstag in der Beratungsstelle Mannheim und zwei Online-Vorträge an.
Schmuckbild

Korrektur: Fragwürdige Renditeversprechen und unzulässige Werbung

Verbraucherzentrale mahnt Invest4Kids GmbH ab
Logo des Podcasts "genau genommen" mit der Illustration einer Frau

Podcast: Was macht die SCHUFA mit meinen Daten?

Eine Transparenzoffensive hatte die SCHUFA im letzten Jahr angekündigt. Dabei soll auch die App 'bonify' helfen, mit der sich Verbraucher:innen kostenlos über ihre Kreditwürdigkeit informieren können. Aber wie viel ist dran an den guten Vorsätzen der seit Jahren in der Kritik stehenden Auskunftei?