Kostenloses Online-Seminar "Energiewende für Mieter und WEG-Mitglieder“ am 12. Dezember um 18 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen. 

App-Test »HappyCow«: Fleischlos happy in der Großstadt

Stand:
Diese glückliche Kuh traut sich was: Anders als die meisten Apps, die unseren Alltag nachhaltiger machen wollen, bittet "HappyCow" Apple-Kund:innen für die Nutzung des Angebots zur Kasse. Aber der Kaufpreis zum Kurs eines (veganen) Döners lohnt sich, wie unser Test verrät.
Illustration einer lächelnden Kuh mit dem Schriftzug "HappyCow"

HappyCow ist eine der erfolgreichsten Apps, wenn es um die fleischlose oder fleischarme Ernährung geht. Dass eine solche nicht nur gut für die Gesundheit sein kann, sondern auch aktiv zum Klimaschutz beiträgt, belegen Angebote von Mitbewerbern wie meatless, Vanilla Bean oder Veganstart. Während diese Apps den veganen oder vegetarischen Lebenswandel in allen Bereichen des Alltags begleiten, setzt HappyCow als Unternehmen bereits seit 1999 und als App seit 2010 den Fokus auf soziale Aspekte und Bequemlichkeit, wenn es ums Essen geht. Statt selbst zum Supermarkt zu gehen und zum Kochlöffel zu greifen können Verbraucherinnen und Verbraucher hier Restaurants, Cafés, Lieferservices und Imbisse in der näheren Umgebung entdecken, die sich auf fleischlose oder fleischarme Gerichte spezialisiert haben. Eine Kartenfunktion, Fotos, Nutzerbewertungen und Preiskategorien verraten, ob sich der Weg für eine vegane Pizza, ein Currygericht oder den Teller Spätzle lohnt.

Off

Name: HappyCow - Vegane Restaurants
Anbieter: HappyCow (www.happycow.net)
Kategorie: Vegane Ernährung
Zielgruppe: Erwachsene
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: iOS: kostenpflichtig (einmalig 5,99€ vor dem Download) | Android: kostenlos
Links: Apple App Store | Google Play Store

Neue App im vertrauten Look

Anders als die meisten von uns getesteten Apps unterscheidet HappyCow beim Preis zwischen iOS- und Android-Nutzer:innen. Bereits beim Download im Apple App Store werden einmalig 5,99€ fällig. Die Android-Variante bei Google Play ist hingegen kostenlos. Inhaltlich sind die Versionen für die beiden Betriebssysteme aber weitgehend identisch. Hinsichtlich der Datenschutzaspekte haben Nutzerinnen und Nutzer in der von uns ausführlicher getesteten Version (v7.0.7 für iOS) nichts zu befürchten. Bei der obligatorischen Registrierung sollte man darauf achten, kein Häkchen für die Erlaubnis zur Zusendung von Werbung zu setzen.

Die Handhabung von HappyCow wirkt sofort vertraut, orientiert sich die App doch hinsichtlich Präsentation und Funktionsumfang seiner Restaurantsuche an bekannten Angeboten wie Google Maps. Und bei aktivierter Standortfreigabe wird bereits auf dem Startscreen unterhalb der Umgebungskarte eine Auswahl von gastronomischen Einrichtungen, aber auch Bäckereien, Food Trucks oder Märkte in der Nähe angezeigt.

Angebote für jeden Geschmack

Egal, ob man sich nun vegan, vegetarisch oder flexitarisch ernährt: Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Daher muss sich HappyCow vor allem dann beweisen, wenn es darum geht, das perfekte kulinarische Angebot für die eigenen Vorlieben zu finden. Dafür bietet die App Filterfunktionen wie "Vegan", "Vegetarisch" und "Vegane Optionen" an, ermöglicht aber auch die Vorauswahl aktuell geöffneter Lokalitäten und solcher, die eine Lieferung oder Mitnahme des Essens anbieten. Vorschläge für Restaurantkategorien oder Gerichte findet man im Suchfeld. Treffen diese nicht den eigenen Geschmack, kann man aber auch eine individuelle Suchanfrage eintippen.

In einer Großstadt oder Metropole sind die Ergebnislisten durchaus ergiebig, sei es bei der Suche nach "Ramen", "Döner", "Bio" oder gar "Schnitzel". Besonders prominent und mit einem roten Siegel gekennzeichnete Suchergebnisse lassen auf eine werbliche Partnerschaft zwischen den Gastrobetrieben und dem App-Anbieter schließen. Sie werden bei aktivierter Standortfreigabe auch dann ganz oben angezeigt, wenn sie sich in mehreren Kilometern Entfernung befinden. Erfreulich: Der Suchfilter ermöglicht auch das Aufspüren rollstuhlgerechter und anderweitig barrierefreier Lokalitäten. Franchises und Fastfood-Ketten lassen sich zudem herausfiltern. Spezifischere Anfragen, beispielsweise nach Angeboten für Allergiker:innen, blieben selbst im großen Berlin erfolglos. Ohnehin bietet HappyCow aufgrund der abnehmenden Qualität der Suchergebnisse, sobald man sich Richtung Stadtrand oder ländliche Region bewegt, nur für eine urbane Zielgruppe einen maßgeblichen Mehrwert. 

 

Screenshots verschiedener Funktionen der App "HappyCow"
Der Startscreen empfiehlt bei aktivierter Standortfreigabe Essensmöglichkeiten in der Umgebung (Abb.1). Die meisten Adressen enthalten User-generierte Wertungen, Fotos, Kontaktmöglichkeiten und vieles mehr (Abb.2). Neben Restaurants und Cafés findet "HappyCow" auch Bäckereien, Märkte und Snack-Gelegenheiten für abwegige Geschmäcker (Abb.3). Community-Mitglieder aus der Umgebung und aller Welt posten ihre Rezensionen auch im Feed - aber überwiegend auf Englisch! (Abb.4) (Quelle: Screenshots)

Die Community schafft Transparenz

Zwar ist die Reihenfolge der Ergebnisse bei der Suche nach dem Snack für die Mittagspause oder den abendlichen Restaurantbesuch von der App vorgegeben - und kann nach Belieben von "Entfernung" in "Beliebtheit", "Wertung" oder "Preiskategorie" geändert werden - die Informationen zu den gefundenen Orten aber sind nutzergeneriert. Dies bedeutet ganz konkret, dass Mitglieder der HappyCow-Community gastronomische Einrichtungen kommentieren, bewerten, preislich einsortieren und die Reviews mit Fotos ergänzen. Mit über 200.000 Einträgen in 180 Ländern und mehr als einer Millionen Kommentaren wirbt der App-Anbieter. Die inhaltliche Qualität dieses Angebots in aller Welt können wir zwar nicht beurteilen, die von uns stichprobenartig gesichteten Reviews bzw. Kommentare in Städten wie Hamburg, Leipzig, Berlin, München, Frankfurt und Köln überzeugten aber durch ihre Qualität. Gute Fremdsprachenkenntnisse sind leider eine Voraussetzung, denn fast alle User-Kommentare sind englischsprachig.

Öffnungszeiten, Telefonnummern und gegebenenfalls Links zu den Social-Media-Profilen und Webseiten der Restaurants und Snack-Adressen waren in allen Einträgen zu finden, ebenso wie Einschätzungen zum Preisniveau ($ bis $$$) und Zahlungsmöglichkeiten. Hier und unter dem Menüpunkt "Social" kann Community-Mitgliedern gefolgt werden, deren Inhalte man besonders spannend findet. Und Mitmachen mittels eigener Kommentare, Wertungen und Fotos ist nach dem nächsten Besuch eines Lokals mit veganem oder vegetarischem Angebot natürlich ebenfalls möglich.

Fazit

Vordergründig versteht sich HappyCow als Genuss-App für ein globales Publikum mit einer Vorliebe für vegetarische oder vegane Ernährung. Klimaschutz-Aspekte wie die Herkunft der jeweils angebotenen Gerichte oder der Umgang eines Restaurants mit Lebensmittelabfällen spielen keine (sichtbare) Rolle. Ungeachtet dessen ist der gelegentliche oder regelmäßige Verzicht auf Fleisch und tierische Lebensmittel aufgrund der durch diese verursachten CO2-Emissionen eine empfehlenswerte Maßnahme, um den eigenen Alltag etwas klimafreundlicher zu gestalten. Wer also nicht - was besonders nachhaltig wäre - selbst kochen möchte, wird an HappyCow und seinem wirklich beeindruckenden gastronomischen Angebot Freude haben. Vorausgesetzt, man wohnt nicht allzu idyllisch fernab einer Großstadt.

Handhabung5 Sterne
Spaß3 Sterne
Mehrwert4 Sterne
Motivation3 Sterne
Datensparsamkeit4 Sterne
Gesamtwertung4 Sterne

Haben Sie Hinweise, Korrekturen oder sonstiges Feedback zu unserem App-Test? Ich freue mich über Ihre E-Mail an lohmeier[at]vz-bln.de. Danke für Ihr Interesse! (Patrick Lohmeier)

ClimApps Check Icon

CliMapps - Spielend einfach Klima schützen!

CliMapps ist Ihr vertrauenswürdiger Begleiter durch die Welt der Klimaschutz-Apps. Wir testen digitale Lösungen für mehr Nachhaltigkeit und umweltbewussten Konsum im Alltag. Und was uns dabei ganz wichtig ist: Es soll Spaß machen!

Förderhinweis BMUV

Ratgeber-Tipps

Familienküche
Wie „Familienküche“ ganz entspannt funktionieren kann – das zeigt der gleichnamige Ratgeber der Verbraucherzentrale. Er…
Fix Food
Für schnelles, gesundes Kochen im Alltag
Zeitnot hält Sie vom Kochen ab, und lässt Sie öfter, als Sie eigentlich…
Schmuckbild: Facebook-App

Sammelklage gegen Facebook wegen Datenleck

Im Jahr 2021 veröffentlichten Hacker massenhaft Nutzer:innendaten von Facebook. Allein in Deutschland gibt es Millionen Geschädigte. Dank der Sammelklage des Verbraucherzentrale Bundesverbands (vzbv) können sie ihre Ansprüche auf Schadensersatz nun gegen Facebook geltend machen. Betroffene können sich für die Klage anmelden, sobald das Bundesamt für Justiz (BfJ) das Klageregister öffnet.
Lachender Mann mit Geldscheinen in der Hand

Vergleich mit primaholding-Unternehmen: Letzte Chance für Verbraucher:innen

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) hat mit primastrom, voxenergie und nowenergy einen Vergleich geschlossen. Es ging dabei um überhöhte Preise und unangemessene Vertragslaufzeiten. Noch bis zum 31. Dezember 2024 können Sie sich an die Unternehmen wenden und sich auf den Vergleich berufen.
Ein Gesundheitsgerät neben dem Wort Aufruf in einem Ausrufezeichen.

Healy: Vorsicht vor falschen Gesundheitsversprechen

Bei den Verbraucherzentralen haben sich in den letzten Monaten die Beschwerden über das Produkt "Healy" gehäuft, weil selbstständige „Healy“-Vertriebspartner:innen behaupten, das Produkt würde etwa bei Multipler Sklerose, Depressionen, ADHS oder Hauterkrankungen helfen. Diese Heilsversprechen sind nicht haltbar.
Schmuckbild

Das ändert sich 2025 bei Strom, Gas und Co.

Ab dem 1. Januar 2025 steigt der Preis im nationalen Emissionshandel. Eine Tonne CO2 kostet dann 55 Euro statt bisher 45 Euro. Damit erhöhen sich voraussichtlich die Preise für Heizöl, Erdgas und für Kraftstoffe, und das Heizen mit fossilen Brennstoffen wird erneut teurer. Doch das ist nicht die einzige Änderung im Bereich Energie. Worauf Verbraucher:innen sich 2025 noch einstellen müssen, erklärt die Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Schmuckbild

Stromanbieterwechsel leicht gemacht

Sind Sie es leid, immer zu viel für Ihren Strom zu bezahlen? Haben Sie das Gefühl, es gibt bessere Optionen, aber wissen nicht, wo Sie anfangen sollen? Keine Sorge – unsere Expertinnen Sylvia Scheibenberger und Denise Bohnenberger erklären Ihnen, wie es geht!