Kostenloses Online-Seminar "High Protein – Hype oder tatsächlicher Proteinbedarf?" am 7. August um 18 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

App-Test »Saisonkalender (BZfE)«: Die ganze Welt im Obstkorb

Stand:
Der "Saisonkalender" des Bundeszentrums für Ernährung (BZfE) bietet zahlreiche Informationen rund um den CO2-schonenden Einkauf von Obst und Gemüse. An inhaltlichen Qualitäten mangelt es wirklich nicht. Aber wie viel Spaß und langfristige Motivation stecken in der beliebten App?
Screenshot mit einer Übersicht von Obst und Gemüsesorten in der App "Saisonkalender"

Das Bundeszentrum für Ernährung (BZfE), eine Institution der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung (BLE), beschreibt sich selbst als "Kompetenz- und Kommunikationszentrum für Ernährungsfragen in Deutschland". Hochoffizieller und vertrauenswürdiger könnte der im Folgenden getestete Saisonkalender also kaum sein, blickt man auf dessen Anbieter. Tatsächlich ist das Informationsangebot des digitalen Einkaufsberaters beeindruckend. Von der Artischocke bis zur Zitrone gibt es so gut wie keine Obst- und Gemüsesorte aus aller Welt, die man hier nicht findet. Wir prüfen, wie sich die App im praktischen Einsatz im Supermarkt schlägt.

Off

Name: Saisonkalender
Anbieter: Bundeszentrum für Ernährung (www.bzfe.de)
Kategorie: Saisonkalender
Zielgruppe: Erwachsene
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: kostenlos
Links: Apple App Store | Google Play Store

Aller Einstieg ist leicht

Der Saisonkalender des BZfE ist eine etablierte Größe, wenn es um die Beratung zum klimafreundlichen und sparsamen Einkauf von Obst und Gemüse geht. Verbraucherinnen und Verbraucher, die mit dem Web-Angebot vertraut sind, werden sich beim Blick auf den Start-Screen der dazugehörigen App sofort in guten Händen fühlen. Die Präsentation und der Umfang der Inhalte orientieren sich an den Qualitäten, die man auch auf der Homepage des Anbieters findet. Ohne Registrierung und Freigabe anderweitiger Daten bietet die App komfortabel Zugriff auf eine Liste von aktuell zum Kauf empfohlenen Obst- und Gemüsesorten und eine alphabetische Gesamtübersicht aller Naturprodukte mit individuellen Angaben zur Verfügbarkeit im Lebensmittelhandel.

Das volle Programm

Anders als vergleichbare Apps wie GrünZeit beschränkt sich der BZfE-Saisonkalender nicht auf heimisch angebaute Produkte, sondern führt sowohl in der monatsaktuellen Ansicht wie auch Gesamtübersicht Importware auf. In der Monatsansicht besteht die Möglichkeit, nach heimischen und importierten Produkten zu filtern. Ein Fingertipp auf die jeweilige Obst- und Gemüsesorte verrät, wie es um die Verfügbarkeit des jeweiligen Produkts im hiesigen Handel in den verschiedenen Kalendermonaten steht: nicht erhältlich, klein, mittel, groß oder sehr groß. Statistik-Fans werden hier auf ihre Kosten kommen. Für alle anderen Verbraucherinnen und Verbraucher genügt vermutlich die im Monat des Einkaufs relevante Liste, die sich unter dem Menüpunkt "Aktuell" befindet. Denn die hier aufgeführten Sorten erfüllen bereits die vom BZfE definierten Mindeststandards, d.h. sie haben entweder in Deutschland oder in ihrem Herkunftsland Saison.

 

Screenshots verschiedener Funktionen der App "Saisonkalender BFzE"
Die Monatsübersicht im BZfE-Saisonkalender verrät auf einen Blick, welche Obst- und Gemüsesorten aktuell in ausreichenden Mengen im Handel erhältlich sind. Alphabetisch sortierte Listen ermöglichen die Suche nach der gewünschten Sorte und ihrer jeweiligen Verfügbarkeit. (Quelle: App-Screenshots)

Noch mehr Vitamine für den Kopf

Durch die weiterführenden Informationen zu den insgesamt 83 in der App erfassten Obst- und Gemüsesorten (Stand: März 2024) scrollt man sich vorzugsweise außerhalb des Supermarkts. So erfährt man beispielsweise, dass die mittlerweile in den Regalen zu fast jeder Jahreszeit verfügbaren Kürbisse möglichst nur im Spätsommer und frühen Herbst gekauft werden sollten, im Handel erhältliche Tafeltrauben selten bis nie aus heimischem Anbau stammen, und dass Champignons aufgrund ihrer ganzjährig großen Verfügbarkeit das aus ökologischen Gesichtspunkten wohl unbedenklichste Gemüse sind. Einige "FAQ"-Texte ergänzen das lehrreiche Statistikangebot des Saisonkalenders, wobei wir uns hier zugunsten besserer Lesbarkeit eine etwas größere Schrift gewünscht hätten. Besonders hochauflösend kommen hingegen die Produktfotos daher und sorgen für einen angesichts des übersichtlichen Funktionsumfangs der App unverhältnismäßigen Speicherplatzbedarf von über 100MB.

Fazit 

Kostenlos, intuitiv bedienbar, praktisch und gut fürs Klima und den eigenen Geldbeutel: Der Saisonkalender des BZfE kann dank belastbarer Fakten und hilfreicher Funktionen auf grafische Spielereien und Gamification-Elemente verzichten, um Verbraucherinnen und Verbraucher für die gute Sache zu gewinnen. Vor allem dann, wenn man auf importiertes Obst, Gemüse und Salate nicht gänzlich verzichten möchte. Empfehlenswert ist in jedem Fall aber immer der Blick aufs Etikett am Produkt oder Schild am Regal, um sicherzustellen, dass die gesuchte Vitaminquelle möglichst aus nachhaltigem Anbau stammt und nicht einmal um die halbe Welt gereist ist.

Handhabung5 Sterne
Spaß2 Sterne
Mehrwert5 Sterne
Motivation5 Sterne
Datensparsamkeit4 Sterne
Gesamtwertung5 Sterne

Diese App-Rezension entstand im Rahmen des zum 31. Dezember 2024 beendeten Projekts "Smart fürs Klima", gefördert vom Bundesministerium für Umwelt, Verbraucherschutz und nukleare Sicherheit (BMUV). Ziel des Projekts war die Prüfung von Nachhaltigkeits- und Klimaschutz-Apps auf Verbraucherschutzaspekte sowie ihre Eignung als Unterstützung für umweltbewusstes Alltagsverhalten. Weitere Testberichte finden Sie unter www.verbraucherzentrale.de/climapps/archiv.

Förderhinweis BMUV

Ratgeber-Tipps

Fit und gesund - für Frauen ab 50
Menopause, Knochenhaushalt, Nährstoffbedarf, Ernährung, knackende Knochen - der Körper von Frauen ab 50 ist vielen…
Das Vorsorge-Handbuch
Wer sich wünscht, selbstbestimmt zu leben und Entscheidungen zu treffen, und sich wünscht, das auch am Lebensabend zu…
genau genommen Podcast Logo (Verbraucherzentrale)

Podcast: Ärger mit Post- und Paketsendungen

Ein Paket oder Brief - unendlich viele Möglichkeiten, was beim Versand schiefgehen kann. Glücklicherweise lassen sich die meisten Probleme mit verspäteter und verlorener Post lösen. Wir verraten, in welchen Fällen die Verantwortung hierfür beim Anbieter liegt und wann Sie selbst aktiv werden müssen.
Logo des Podcasts "dürfen die das?" neben Illustration eines Smartphones, in dessen Kameraline ein Kopfhörer zu sehen ist.

"dürfen die das?" Podcast: Meine beste (falsche) Freundin (4/6)

Wenn reichweitenstarke Influencer etwas zu verkaufen haben, nehmen sie es mit der Ehrlichkeit und Qualität ihrer Produkte oft nicht so genau. Im vierten Teil unserer Podcastreihe "dürfen die das?" geht es um teure Schwingungen und das Playbook der Health- und Wellness-Influencer.
Foto der Fastic-App

Abo-Falle bei Abnehm-App „Fastic“

Was hinter der Masche steckt, wie Betroffene sich mit einem kostenlosen Musterbrief wehren können und was die Verbraucherzentrale rechtlich gegen den Anbieter unternimmt
Logo des Podcasts "dürfen die das?" neben Illustration eines Smartphones, in dessen Kameraline ein Kopfhörer zu sehen ist.

"dürfen die das?" Podcast: Optimier dich! (3/6)

Digitale Halbgötter in weiß ohne Doktortitel und Gesundheitsprodukte, die krank machen können — dies und mehr in der dritten Episode unserer Podcastreihe "dürfen die das?" rund um unseriöse Influencer und Onlinewerbung.
Logo des Podcasts "genau genommen" mit der Illustration einer Frau

Podcast: Alles rund um Freud und Leid mit Geschenkgutscheinen

Rein theoretisch sind Gutscheine doch das perfekte Geschenk: Schnell gekauft, verschenkt und geeignet für (fast) alle Anlässe. Passt der Geschenkgutschein aber gerade nicht zu den Interessen oder in den Alltag der oder des Beschenkten, landet er gerne in der Schublade. Oftmals für sehr lange Zeit.