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Projekt „Verbraucher stärken im Quartier“ (beendet)

Stand:
Das Modellprojekt „Verbraucher stärken im Quartier“ der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg hat von 1. Juli 2020 bis 30. Juni 2024 in Mannheim eindrucksvoll gezeigt, wie durch aufsuchende Verbraucherarbeit und niedrigschwellige Angebote benachteiligte Bevölkerungsgruppen unterstützt werden können.
Quartiersbüro Straßenansicht Mannheim
Off

Das Projekt wurde im Rahmen der Strategie „Soziale Stadt – Nachbarschaften stärken, Miteinander im Quartier“ vom Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen (BMWSB) in Zusammenarbeit mit dem Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) gefördert.

Ziel des bundesweiten Projekts war es, insbesondere diejenigen Verbraucher:innen zu erreichen, die aufgrund ihrer Lebenssituation und -umstände einen besonderen Informations- und Beratungsbedarf haben.

Vielfältige Unterstützung für die Menschen im Quartier

In den vier Jahren Projektlaufzeit waren zwei Quartiersmitarbeiterinnen in der Neckarstadt-West, einem sozial benachteiligten Stadtteil Mannheims, präsent. 
Mit ihrer verbraucherrechtlichen Kompetenz besetzten die Quartiersmitarbeiterinnen einen wichtigen Bereich, der nicht von sozialen Beratungsstellen abgedeckt werden kann. Die Bewohnerinnen sollten über Ihre Verbraucherrechte aufgeklärt und bei deren Durchsetzung unterstützt werden.

Dies wurde durch folgende kostenlose Angebote umgesetzt:

  • offene Sprechstunden, teilweise auch mobil
  • Informations- und Bildungsarbeit (Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Infostände, Aktionen und Bildungseinheiten)
  • Netzwerkarbeit

In den offenen Sprechstunden wurden vor allem gezielte Einzelfallhilfe angeboten, um konkrete Probleme abzuwenden. Bei Bedarf haben die beiden Quartiersmitarbeiterinnen an die Rechtsberatung der Verbraucherzentrale verwiesen und Verbraucher:innen auch zur Beratungsstelle in den Mannheimer Quadraten begleitet. Viele Verbraucher:innen nahmen hier zum ersten Mal wahr, dass ihre Probleme ernst genommen wurden und sie Unterstützung bei der Lösung ihrer Anliegen erhielten.

Durch individuelle Einzelfallhilfe konnten finanzielle Notlagen abgemildert und viele Verbraucher:innen vor finanziellem Schaden bewahrt werden. Die Summen bewegte sich zwischen 500 und 5.000 Euro. So konnte effektive Schulden- und Armutsprävention betrieben werden.

Schnelle Warnung vor Abzocke

Die mobile, aufsuchende Arbeit bildete einen weiteren Kern der Tätigkeit. Die Mitarbeiterinnen haben zahlreiche Aktionen und Informationsstände auf belebten Plätzen und Straßen der Neckarstadt-West angeboten, um die Bewohner:innen direkt anzusprechen und auf relevante Themen aufmerksam zu machen. 

Hier fungierte das Projekt als Sensor- und Frühwarnsystem für aktuelle Betrugsmaschen sowie Fallstricke im Quartier. Unseriöse Unternehmen und Verkäufer nutzen zum Teil gezielt die Situation der Menschen aus, die sich aufgrund von Sprachbarrieren oder wenig Wissen über ihre Rechte nicht wehren können. Hierbei ging es um untergeschobene Verträge, Haustürgeschäfte, fehlerhafte Nebenkostenabrechnungen, Probleme mit Versicherungen, Reklamationen, Inkassoschreiben, Handyverträge, Bankkonten, Internetbetrug und vielem mehr.

Gut vernetzt

Darüber hinaus wurden praxisnahe und zielgruppenspezifische Bildungseinheiten in Kooperation mit sozialen Akteur:innen im Quartier umgesetzt – bewusst niedrigschwellig und lebensnah gestaltet, um Menschen dort zu erreichen, wo sie stehen.
Durch die Vernetzung mit Kooperationspartner:innen wurde ein Unterstützungsnetzwerk aufgebaut, das auch über das Ende des Projekts hinaus eine engere Zusammenarbeit mit der Verbraucherzentrale bewirkt hat.

Fazit

Das Projekt hat das Leben vieler Menschen spürbar verbessert: Es hat ihnen geholfen, sich im oft unübersichtlichen Verbraucheralltag besser zurechtzufinden und sich selbstbewusster vor Kosten- und Vertragsfallen zu schützen. Dieses neu gewonnene Wissen wurde nicht nur individuell genutzt, sondern auch innerhalb von Familien und Communities weitergegeben – so wuchs der Wirkungskreis stetig weiter. 

Nicht zuletzt wurde die Verbraucherzentrale für viele Menschen sichtbarer und zugänglicher. Hürden, die vorher den Weg zur Beratungsstelle erschwerten, konnten abgebaut werden – ein wichtiger Schritt hin zu mehr Teilhabe und Selbstbestimmung.

Unsere Materialien 

Aus dem Projekt gibt es noch interessante kostenfreie Materialien, die hier als Download zur Verfügung stehen 

Gerne können diese auch in gedruckter Form und die bei der Verbraucherzentrale Baden-Württemberg gegen Erstattung der Versandkosten bestellt werden können

  • Wörterbuch der Verbraucherbegriffe in einfacher Sprache 
  • Haushaltsplaner – Wie plane ich mein Geld? 
  • Ausfüllhilfe für Überweisungsschein (in mehreren Sprachen)

 

Kontakt

Sie haben Fragen zum Projekt oder zu einer Bildungseinheit des Projekts? Sie möchten Material bestellen? Melden Sie sich gerne!

Ansprechpartnerin 
Gudrun Eymann 
gudrun.eymann@vz-bw.de

 

Eine Frau blickt auf eine digitale Anzeige.

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