Kostenloses Online-Seminar "Smart Surfer: Sicher im Netz unterwegs" am 12. Oktober um 17 Uhr. Jetzt hier anmelden und bequem von zuhause aus teilnehmen.

Kostenfalle Mailbox: Handykosten im Ausland

Stand:
Die wohl größte Kostenfalle bei Aufenthalten außerhalb der EU ist die Mailbox. Für die Verbindungen ins Ausland und die Weiterleitung auf die Mailbox muss der aufkommen, der angerufen wird.
Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand und tippt mit dem Zeigefinger darauf.

Das Wichtigste in Kürze:

  • Wenn Sie in einem Land der EU sind und Ihre Mailbox anrufen, darf das nicht mehr kosten als so ein Anruf in Deutschland.
  • Nimmt die Mailbox aber Anrufe an, wenn Sie besetzt oder nicht erreichbar sind, kann das für Sie gleich doppelt teuer werden.
  • Günstiger ist es meistens, die Mailbox sofort alle Anrufe annehmen zu lassen oder ganz abzuschalten.
On

Bei Anrufen, die zur Mailbox geleitet werden, zahlen Anrufer:innen aus Deutschland lediglich die Kosten bis zur Grenze, für die Verbindung ins Ausland und die Weiterleitung auf die Mailbox beim heimischen Mobilfunkanbieter muss der aufkommen, derjenige  angerufen wird. Veränderungen an der eingestellten Rufumleitung können Sie jederzeit vornehmen, sie sollten aber bestenfalls schon in Deutschland erfolgen.

Die Details:

Bedingte Rufumleitung zur Mailbox

Von einer bedingten Umleitung (bei besetzt, Nichterreichbarkeit oder Nichtannahme) raten die Verbraucherzentralen ab, wenn Sie im Ausland sind. Dabei werden die Gespräche nämlich zunächst auf Ihre Kosten ins Ausland weitergeleitet und von dort – ebenfalls zum teuren Roamingpreis – wieder zurück nach Deutschland. Sie zahlen also gleich zwei Mal.

Absolute Rufumleitung zur Mailbox

Kostengünstiger als die bedingte ist die absolute Rufumleitung. Sie setzt aber voraus, dass Sie selbst nicht unmittelbar erreichbar sein müssen. Bei der absoluten Rufumleitung werden die Gespräche erst gar nicht ins Ausland weitergeleitet, sondern landen schon in Deutschland direkt auf der Mailbox. Ankommende Gespräche sind dann kostenlos, da Anrufer:innen sie bezahlen müssen.

SMS werden übrigens auch bei der "absoluten Rufumleitung" ins Ausland weitergeleitet.

Abschalten der Mailbox

Die Rufumleitung zur Mailbox können Sie in der Regel auch abschalten. Dann sind Sie nur im Ausland erreichbar, wenn Sie im Netz eingebucht sind. Sie bezahlen aber nur die Telefonate, die Sie unmittelbar annehmen.

Abhören der Mailbox aus dem Ausland

Sie können von Zeit zu Zeit aus dem Ausland Ihre Mailbox abhören, um eventuelle wichtige Informationen nicht zu verpassen.

Die EU-Roaming-Verordnung regelt, dass der Empfang und das Abhören von Mailbox-Nachrichten aus Ländern der EU ohne zusätzliche Kosten möglich sein müssen. Sie zahlen also auch im EU-Ausland nur das, was Sie für Mailbox-Abfragen innerhalb Deutschlands zahlen ("roam like at home").

Für das Abhören der Mailbox außerhalb der EU fallen in der Regel International-Roaming-Entgelte an. Umgehen können Sie diese Kosten möglicherweise mit WLAN-Call (auch WiFi-Call genannt). Die Funktion müssen Ihr Telefon und Ihr Anbieter unterstützen. Fragen Sie Ihren Mobilfunkanbieter nach den Kosten dafür.

Während das Abhören der Mailbox über die Kurzwahlnummer des Netzbetreibers innerhalb Deutschlands völlig unproblematisch ist, muss beim Abhören aus dem Ausland die vollständige Rufnummer mit Auslandsvorwahl gewählt werden und eine Geheimnummer eingegeben werden. Wenn Sie unsicher sind, klären Sie das Mailbox-Verfahren vor der Reise mit Ihrem Netzbetreiber und richten gegebenenfalls eine neue Geheimnummer ein.

Anrufumleitung vom Festnetz

Noch riskanter als die Aktivierung der Mailbox ist die Anrufweiterleitung des eigenen Festnetz-Anschlusses auf das Handy. Dabei zahlt der Anrufer zwar lediglich die Kosten für die Verbindung mit dem Festnetz-Anschluss. Die Kosten für die Rufumleitung auf Ihr Handy im Ausland müssen aber allein Sie tragen – und das kann sehr teuer werden.

Smartphone Roaming

Handykosten im Ausland

Welche Handykosten entstehen im Ausland, an Bord von Flugzeugen oder auf Schiffen? Wo lauern teure Kostenfallen? Was Sie für die Smartphone-Nutzung außerhalb Deutschlands wissen müssen.

Ratgeber-Tipps

Ratgeber Photovoltaik
Wer ein Stück weit unabhängig von den Preiskapriolen der Energieversorger werden will, kümmert sich um die Anschaffung…
Steuererklärung für Rentner und Pensionäre 2022/2023
Der aktuelle Steuer-Ratgeber führt einfach und leicht verständlich durch alle Steuerformulare und enthält viele…
Junge Frau hält wiederverwertbaren Kaffeebecher in einer Hand

Da geht noch mehr

Verbraucherzentrale untersucht die Umsetzung der Mehrwegangebotspflicht in der Gastronomie
Logo des Podcasts "genau genommen" mit der Illustration einer Frau

Podcast: Was macht die SCHUFA mit meinen Daten?

Eine Transparenzoffensive hatte die SCHUFA im letzten Jahr angekündigt. Dabei soll auch die App 'bonify' helfen, mit der sich Verbraucher:innen kostenlos über ihre Kreditwürdigkeit informieren können. Aber wie viel ist dran an den guten Vorsätzen der seit Jahren in der Kritik stehenden Auskunftei?

Keine Inkassoforderung ohne Vertrag

LG Berlin, Urteil vom 18.9.2023, Az. 101 O 84/22 (nicht rechtskräftig)

Die Grover Group Deutschland GmbH hat Forderungsschreiben mit 10 Euro Mahngebühr an Verbraucher:innen geschickt, ohne einen Ansppruch zu haben.
Schmuckbild

So funktioniert die Wärmepumpe im Altbau

Wärmepumpen gelten als die Heiztechnik der Stunde. Über ihre Verwendung im Altbau wird viel diskutiert. Die Energieberatung der Verbraucherzentrale räumt mit Mythen auf und gibt Tipps, wie Wärmepumpen auch im Altbau für wohlige Wärme zu moderaten Preisen sorgen und dabei das Klima schützen.
Ein Mann hält ein Smartphone in der Hand und tippt mit dem Zeigefinger darauf.

Bonify-App: Datenschutz im Auge behalten

Was ist die neue Bonify-App und wie will die App Menschen dabei unterstützen, die eigene Kreditwürdigkeit zu verbessern? Wir beantworten die wichtigsten Fragen und erläutern, warum wir das kritisch sehen.