Leichte Sprache: Haben Sie einen Inkasso-Brief bekommen?

Mehr Informationen zu Inkasso finden Sie auch in Standardsprache.
Klicken Sie dafür diesen Link an: Inkasso in Standardsprache

Was ist Inkasso?

Manchmal kaufen Menschen Sachen
und bezahlen die Sachen nicht.

Dann haben sie Schulden bei
dem Verkäufer.

Der Verkäufer schreibt Mahn-Briefe.

Oder: Der Verkäufer gibt einen Auftrag
an eine Firma.
Dann schreibt die Firma die Mahn-Briefe.
Das heißt Inkasso.

Was tun mit einem Inkasso-Brief?

Zahlen Sie das Geld nicht sofort.
Überlegen Sie zuerst:

• Haben Sie Sachen gekauft und
  nicht bezahlt?
   
• Kennen Sie den Verkäufer?
  
• Haben Sie die Sachen nicht gekauft?
  Oder haben Sie die Sachen schon
  bezahlt?
  Dann zahlen Sie das Geld nicht.
  
• Kennen Sie den Verkäufer nicht?
  Dann zahlen Sie das Geld nicht.

Ist der Inkasso-Brief richtig?

Stimmt alles?
Dann zahlen Sie das Geld.

Stimmt alles, aber Sie haben
nicht genug Geld?
Sie können jeden Monat
einen Teil von den Schulden zahlen.
Dann werden die Schulden
langsam kleiner.
Das heißt: in Raten zahlen.

Aber Vorsicht:
Zahlen Sie keine kleinen Raten,
zum Beispiel 5 Euro oder 20 Euro.
Dann dauert es lange,
bis Sie alles bezahlt haben.

So lange bekommt die Inkasso-Firma
zusätzlich Geld.
Das ist der Preis für die Raten.
Die Schulden können größer werden.

Sie haben nur Geld für kleine Raten?
Dann berät Sie die Verbraucher-Zentrale.

In Briefen von einer Inkasso-Firma
stehen oft Drohungen.

Was darf eine Inkasso-Firma und was
darf sie nicht?

Droht die Inkasso-Firma mit einem
Gerichts-Vollzieher?

Ein Gerichts-Vollzieher ist ein Mitarbeiter
vom Gericht.

Der geht
zu Menschen mit vielen Schulden.
Er nimmt teure Sachen aus der
Wohnung mit.
Die Sachen verkauft er.
Mit dem Geld bezahlt er die Schulden.

Aber:
Für den Gerichts-Vollzieher
gibt es Regeln.
Zuerst prüft ein Gericht die Schulden.
Erst danach darf der Gerichts-Vollzieher
Sachen mitnehmen.

Droht die Inkasso-Firma,
dass ein Mitarbeiter zu Ihnen kommt?

• Mitarbeiter von der Inkasso-Firma
  dürfen nicht in Ihre Wohnung.
   
• Sie müssen nicht die Tür aufmachen.
• Und Sie müssen nicht für den
  Besuch bezahlen.
   

Droht die Inkasso-Firma
mit Lohn-Pfändung?

Lohn-Pfändung heißt:
Die Inkasso-Firma nimmt
einen Teil von Ihrem Arbeits-Lohn.
Damit bezahlt die Inkasso-Firma die
Schulden.

Aber: Dafür gibt es Regeln.
Zuerst prüft ein Gericht die Schulden.
Erst danach darf die Inkasso-Firma
einen Teil vom Lohn nehmen.

Die Inkasso-Firma darf nicht
den ganzen Lohn nehmen.
Sie können einen Teil behalten.
 

Droht die Inkasso-Firma
mit der Schufa?

Die Schufa ist ein Unternehmen.
Die Schufa sammelt Infos über
Menschen.

Zum Beispiel:
Dass jemand viele Schulden hat.

Die Infos können ein Nachteil sein.
Zum Beispiel: Eine Bank leiht Menschen
mit Schulden kein Geld.
Die Inkasso-Firma kann die Schufa
über Schulden informieren.

Aber: Die Schufa darf nur richtige
Infos sammeln.

Sind die Infos im Inkasso-Brief
falsch?

Dann verbieten Sie der Inkasso-Firma,
dass die Schufa Infos bekommt.
Schicken Sie ein Einschreiben
an die Inkasso-Firma.

Einschreiben heißt:
Der Empfänger unterschreibt,
wenn er den Brief bekommt.
 

Sollen Sie das Geld sehr schnell
bezahlen?
Manche Inkasso-Firmen machen Stress.
Sie schreiben zum Beispiel:

• Zahlen Sie das Geld sofort.
• Oder: Zahlen Sie das Geld in 3 Tagen.

Bleiben Sie ruhig.
Prüfen Sie zuerst,
ob die Infos im Brief richtig sind.

Sind die Infos richtig?
Dann zahlen Sie das Geld.

Wenn Sie nach dem Bezahlen
falsche Infos im Brief finden,
bekommen Sie Ihr Geld vielleicht
nicht zurück. Darum ist wichtig,
dass Sie die Infos in Ruhe prüfen.

Haben Sie Fragen?
Wir beraten Sie gern.