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WHO: Verarbeitetes Fleisch krebserregend?

Stand:
Die Krebsforschenden der Weltgesundheitsorganisation (WHO) schreiben nach einer Ende Oktober 2015 veröffentlichten Erklärung bestimmten Fleischsorten ein krebserregendes Potenzial zu. Trotzdem besteht kein Grund zur übermäßigen Sorge oder Panik.
Wurstsorten

Das Wichtigste in Kürze:

  • Negative gesundheitliche Effekte durch einen hohen Fleischgenuss sind schon lange bekannt.
  • Verarbeitetes Fleisch wird von der WHO als "krebserregend" eingestuft.
  • Unverarbeitetes rotes Fleisch wird als "wahrscheinlich krebserregend" beurteilt.
  • Die Dosis macht das Gift: Maximal 300 bis 600 Gramm Fleisch und Wurst pro Woche sollte als Orientierung gelten.
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Zu hoher Fleischkonsum in Deutschland

Mögliche negative gesundheitliche Effekte durch einen hohen Verzehr von Fleisch sind schon lange bekannt. Die Deutsche Gesellschaft für Ernährung (DGE) empfiehlt seit vielen Jahren, wöchentlich nicht mehr als 300 bis 600 Gramm Fleisch und Fleischwaren zu verzehren; die deutsche Bevölkerung isst im Schnitt aber deutlich mehr.

Was ist verarbeitetes und unverarbeitetes Fleisch?

Weniger bekannt ist jedoch die Unterscheidung zwischen verarbeitetem und unverarbeitetem Fleisch im Hinblick auf Gesundheit der Fleischessenden, die von der Internationalen Krebsforschungsagentur (IARC) - den Krebsforschern der WHO - getroffen wird.

  1. Verarbeitetes Fleisch:
    Mit verarbeitetem Fleisch ist solches gemeint, das zum Beispiel durch Salzen, Fermentieren, Räuchern oder Pökeln haltbar gemacht wird, wie Salami, Schinken oder Würstchen. Bei diesen Fleischprodukten sind sich die Wissenschaftler:innen sicher, dass sie Krebs auslösen können und ordnen sie deshalb der Gruppe 1 "krebserregend" zu.

    Diese Einstufung bedeutet aber lediglich, dass es aus Sicht der Forschenden ausreichende Beweise für eine negative Wirkung gibt. Wie stark die Wirkung und damit das Risiko an Krebs zu erkranken ist, wird durch diese Einstufung nicht beschrieben.

    Ein Beispiel: Rauchen ist in derselben Gruppe eingestuft und an den Folgen von Krebs durch Tabakrauch sterben jährlich 1 Million Menschen weltweit. Mit geschätzt 34.000 Fällen weltweit wird hoher Verzehr von verarbeitetem Fleisch für deutlich weniger Krebstote verantwortlich gemacht.
     
  2. Unverarbeitetes Fleisch:
    Unverarbeitetes rotes Fleisch (Muskelfleisch von Rind, Schwein, Schaf, Pferd oder Ziege) haben die Forscher in Gruppe 2 A - "wahrscheinlich krebserregend" - eingestuft.


Letztlich ist es immer eine Frage der Menge, also wie viel Fleisch und Wurstwaren jemand verzehrt. Und natürlich ist der gesamte Lebensstil (u. a. Bewegung, Rauchen, Alkoholkonsum, Ernährung insgesamt) maßgeblich dafür, ob die Gesundheit positiv oder negativ beeinflusst wird.

Empfehlungen zum Fleischkonsum

In Deutschland verzehren Männer im Schnitt rund doppelt so viel Fleisch wie die DGE empfiehlt. Frauen halten durchschnittlich immerhin die obere Grenze der DGE-Empfehlung ein.

Empfehlungen der Verbraucherzentrale:

  • Ratsam ist es, sich beim Fleischkonsum an den empfohlenen maximal 300 bis 600 Gramm pro Woche zu orientieren. Auch die Krebsforscher:innen fordern keinen Verzicht, sondern weisen auf die Relevanz der altbekannten Empfehlungen hin, den Fleischverzehr zu beschränken.
  • Dabei sollten Sie unverarbeitetes Fleisch bevorzugen und nicht zu hoch erhitzen.
  • Eine gesunde Lebensführung mit ausreichender Bewegung, einer abwechslungsreichen, überwiegend pflanzlichen Lebensmittelauswahl aus Getreide und fünf Portionen Gemüse und Obst am Tag trägt zur Gesundheit bei und fördert das Wohlbefinden.

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