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Unerwarteter Anruf von der Verbraucherzentrale? Vorsicht, Falle!

Stand:
Immer wieder versuchen Kriminelle, mit dem guten Image der Verbraucherzentralen Kasse zu machen. Aktuell geben sich Betrüger am Telefon als Anwälte der Verbraucherzentrale aus, um Geld zu fordern. Andere behaupten, die Angerufenen aus Werbelisten löschen zu können.
Telefonhörer

Das Wichtigste in Kürze:

  • Die Verbraucherzentralen rufen nie unaufgefordert an und kommen auch nicht unangemeldet zu Ihnen nach Hause.
  • Behauptet jemand am Telefon oder an der Tür, von der Verbraucherzentrale zu sein, seien Sie skeptisch!
  • Geben Sie keine persönlichen Daten preis und kontaktieren Sie uns im Zweifel nach einem Telefonat oder Besuch.
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Um Vertrauen zu erwecken und die Leute an der Strippe zu halten, stellen sich Betrüger am Telefon unter der Bezeichnung "Verbraucherzentrale", "Verbraucherberatung" oder "Bundesamt für Verbraucherschutz" vor. Die Maschen, um bei Überrumpelten am Telefon einen schnellen Euro zu kassieren, sind vielfältig. Ein paar davon schildern wir hier.

Gewinnspiel-Abos

Eine Beteiligung an Gewinnspielen für "nur" 79 Euro: So ein Angebot erhielten einige Verbraucher:innen am Telefon, die sich Anfang Juni 2025 in der Geschäftsstelle der Verbraucherzentrale NRW meldeten. Den Anruf hätten sie von einer Düsseldorfer Telefonnummer (Vorwahl 0211) erhalten und die Anrufer behaupteten, von der Verbraucherzentrale zu sein. Unser Tipp: Auflegen! Denn egal welche Telefonnummer im Display angezeigt wird: Keine Verbraucherzentrale ruft Menschen an, um Gewinnspiel-Abos anzubieten!

Energiekosten und Gewinnspiel-Listen

Manchmal meldet sich jemand, um eine Umfrage oder Beratung zur Senkung der Energiekosten durchzuführen. In anderen uns bekannten Fällen wird angeboten, personenbezogene Daten aus Listen bei Gewinnspielfirmen zu löschen. Die Anrufer:innen verlangen für diesen nutzlosen Service um die 150 Euro oder schwatzen den Lauschenden obendrein ein Zeitungsabo auf.

Als Krönung wird auch mit Kontopfändung oder Gerichtsverfahren gedroht, falls angebliche Rechnungen aus Gewinnspielen nicht bezahlt werden. So ähnlich ist es zum Beispiel einer Seniorin im Jahr 2020 passiert, die ihr gesamtes Erspartes bar übergeben sollte. Ein angeblicher Anwalt von der Verbraucherzentrale hatte ihr am Telefon Angst gemacht, dass Vollstreckungsbeamte vorbeikommen und das Geld sonst mitnehmen würden. Es sei nur sicher, wenn sie es vorher schnell einem Boten von der Verbraucherzentrale übergebe. Nach mehreren Telefonaten traf tatsächlich jemand bei ihr ein und holte 16.000 Euro ab.

Banken und Versicherungen

Weitere Betrugsmasche: Es wird die Möglichkeit auf Gebührenerstattung von Banken oder Sparkassen als Vorwand genutzt, an persönliche Daten zu kommen. Nach einem BGH-Urteil sind tatsächlich Kostenerstattungen möglich – weitere Infos und Musterbriefe gibt es hier. In manchen Anrufen soll eine angebliche Gesetzesänderung bei Lebensversicherungen besprochen werden.

Erfundene Inkassoforderungen

Kriminelle geben sich beim Anruf als Verbraucherzentrale aus und behaupten, es läge eine Inkassoforderung vor, die mit einer sofortigen Barzahlung erledigt werden könne. Das Geld werde gleich am nächsten Tag von einem "Sicherheitsmitarbeiter der Verbraucherzentrale" abgeholt. So gelang es Gaunern in Frankfurt am Main, 5000 Euro zu erbeuten. Die geprellte Verbraucherin hatte das Geld eigens bei der Bank abgehoben und in einem Umschlag zur Abholung bereitgehalten.

Geldverlust durch Trading-Betrug

Bei dieser Masche wollen die Kriminellen offenbar gleich doppelt kassieren: Nachdem sie Geld bei Anlagen in Krypto-Währungen verloren haben, erhalten Opfer einen Anruf angeblicher Verbraucherschützer:innen. Die wissen über die Situation der Betroffenen Bescheid. In einem Fall Mitte 2023 behauptete der Betrüger am Telefon, die Verbraucherzentrale habe ein "Kontingent", aus dem das verlorene Geld zurückgezahlt werden könne. Für diesen "Service" müsse aber eine Gebühr vorab überwiesen werden.

Dem betroffenen Verbraucher nannte der Anrufer eine Kontonummer für die Vorab-Überweisung sowie eine Handynummer und er behauptete, bei der Kölner Beratungsstelle der Verbraucherzentrale NRW zu arbeiten. Dort hat der Betroffene zum Glück nachgefragt, wodurch der Schwindel aufflog. Der Kriminelle hatte sogar einen kopierten Personalausweis per E-Mail geschickt, um glaubwürdiger zu erscheinen. Der war vermutlich gefälscht oder gestohlen.

Falsche Rufnummern im Telefon-Display

Bei manchen Anrufen wird eine Telefonnnummer der Verbraucherzentrale als Rückrufnummer genannt. Mitunter wird eine Nummer einer Verbraucherzentrale sogar im Display der Angerufenen angezeigt, obwohl der Anruf gar nicht von der Telefonnummer stammt. "Call-ID-Spoofing" heißt der Fachbegriff dafür.

Die echte Verbraucherzentrale ...

  • ruft nie ohne Termin oder Rückrufbitte an,
  • führt keine Listen, die vor ungebetenen Telefonwerbern oder Gewinnspieldiensten schützen,
  • unterbreitet keine Werbeangebote am Telefon,
  • holt keine Wertgegenstände oder Bargeld ab!

So handeln Sie richtig

Scheuen Sie sich nicht, nachzufragen! Wenn sich am Telefon oder an der Haustür jemand als Mitarbeiter:in der Verbraucherzentrale ausgibt, fragen Sie nach, bei welcher Verbraucherzentrale und in welcher Stadt die Person arbeitet. Erkundigen Sie sich dort, ob das stimmt. Die Kontaktdaten der Verbraucherzentralen in den Bundesländern finden Sie in dieser Übersicht.

Telefonbetrug gibt es auch durch falsche Polizisten oder falsche Microsoft-Mitarbeiter:innen. Generell können Sie bei unerwarteten Telefonaten nie vollkommen sicher sein, dass die Anrufenden tatsächlich für die Firmen oder Organisationen arbeiten, für die sie sich ausgeben. Deshalb ist es wichtig, im Zweifel das Gespräch zu beenden, nach den echten Telefonnummern oder Adressen der Firmen zu suchen und dort zu fragen, ob die Behauptungen am Telefon stimmen können.

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Musterfeststellungsklage gegen Sparkasse KölnBonn

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Hintergrund: Die Sparkasse KölnBonn hat in der Vergangenheit einseitig Gebühren erhöht oder neu eingeführt ohne dass die Kund:innen aktiv zugestimmt hätten. Sie lehnte es ab, solche Gebühren zurückzuzahlen. Der vzbv führte deshalb eine Musterklage, eine Art Sammelklage, gegen die Sparkasse.

Sparkasse KölnBonn: Vergleich beendet Verfahren

Der Verbraucherzentrale Bundesverband e.V. (vzbv) hat sich erfolgreich mit der Sparkasse KölnBonn zu einseitig erhöhten Kontoführungsgebühren verglichen. Rund 700 Verbraucher:innen, die sich der Musterfeststellungsklage angeschlossen hatten, erhalten in den nächsten Monaten Vergleichsangebote von der Sparkasse. Die angebotenen pauschalen Beträge liegen je nach Fall entweder bei 60 Euro oder bei 195 Euro.
Hand auf einem Heizkörper

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