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Magnesium-Malat hochdosiert

Stand:
Ist extra hoch dosiertes Magnesium-Malat (1.200-1.300 mg pro Tag) problematisch?
Off

Frage

Bei mir im Fitnessstudio schwärmt eine Kursleiterin immer wieder von hochdosiertem Magnesium-Malat, nämlich 1.200 bis 1.300 mg pro Tag. Aber ist so viel Magnesium nicht gesundheitsschädlich? 

Antwort

In Nahrungsergänzungsmitteln sind verschiedene Magnesium-Verbindungen erlaubt. Beispiele sind Magnesiumoxid, Magnesiumcarbonat, Magnesiumcitrat und eben auch Magnesiummalat. Bei letzterem ist das Magnesium an Äpfelsäure gebunden. Im Körper werden diese Verbindungen dann aufgespalten.

Hersteller werben oft damit, dass die jeweilige angebotene Verbindung besser für den Körper verfügbar ist als andere. Die angeblich bessere Bioverfügbarkeit von Magnesiummalat im Vergleich zu Magnesiumcitrat wurde 2018 in einer Ratten-Studie festgestellt, ist aber natürlich nicht einfach so auf den Menschen übertragbar. Es gibt nicht viele wissenschaftliche Studien, die sich mit der Bioverfügbarkeit von Magnesium-Verbindungen beim Menschen und deren Einflussfaktoren beschäftigen. Nach der jetzigen Datenlage ist davon auszugehen, dass Magnesium aus allen Magnesium-Verbindungen in der auf den Produkten angegebenen Menge aufgenommen wird, wobei die Geschwindigkeit möglicherweise variiert.

Für Magnesium werden sowohl vom Bundesinstitut für Risikobewertung als auch von der Europäischen Behörde für Lebensmittelsicherheit aus Gründen des vorbeugenden Gesundheitsschutzes 250 mg als Tageshöchstmenge in Nahrungsergänzungsmitteln empfohlen. Diese Empfehlung bezieht sich auf elementares Magnesium, also den tatsächlichen Magnesiumanteil, nicht auf die Gesamtmenge der verwendeten Verbindung. Die von Ihnen genannte Menge von 1.200 bis 1.300 mg Magnesiummalat enthält je nach Produktform etwa 180 bis 200 mg elementares Magnesium und liegt damit unterhalb der aktuellen Höchstmengenempfehlung pro Tag.

Es ist wichtig zu wissen, dass Nahrungsergänzungsmittel als Lebensmittel gelten und nicht auf Sicherheit und Wirksamkeit überprüft werden. Gerade bei einer Langzeitverwendung sind die Gesundheitsrisiken oft nicht untersucht. Beispielsweise kann dadurch die Aufnahme von Medikamenten, anderer Nährstoffe oder deren Stoffwechsel beeinträchtigt werden. Daher ist von einer Langzeitaufnahme ohne regelmäßige ärztliche Überwachung abzuraten.

Muskelkrämpfe/-schmerzen haben unterschiedliche Ursachen, am häufigsten sind Überforderung oder Unterforderung des Muskels, zu wenig Flüssigkeitszufuhr, Störungen im Elektrolythaushalt, aber auch krankheitsbedingte Krämpfe treten auf. Die Ursachen der Krämpfe sollten daher ärztlich abgeklärt werden.

Nach der aktuellen wissenschaftlichen Datenlage ist ein positiver Effekt einer zusätzlichen Magnesiumgabe über den Bedarf hinaus bei Muskelkrämpfen nicht eindeutig belegt. Daher ist nur bei einem nachgewiesenen Versorgungsdefizit eine gezielte Ergänzung nach ärztlicher Rücksprache zu erwägen.
 

Weiterführende Informationen:

Magnesium – Was ist zu beachten?

Magnesium beim Sport - Krampf lass nach?

Marktcheck "Magnesiumhaltige Nahrungsergänzungsmittel": Oft überdosiert

Wechselwirkungen, Nebenwirkungen, Gegenanzeigen von Nahrungsergänzungen

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